Vom Musical-Fan zum Opern-Helden

(c) Barbara Pálffy / Volksoper Wien
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Der junge Wiener Bass Stefan Cerny debütiert als Ochs auf Lerchenau im neuen Volksopern-"Rosenkavalier“. Im Gespräch erzählt er, wie er sich die schwierige Partie im Lockdown erarbeitet hat.

Den Ochs auf Lerchenau in einer Wiener Neuinszenierung des „Rosenkavalier“ singen zu dürfen, das ist für einen Bassisten, wenn schon nicht der Gipfelpunkt, dann zumindest ein extrem gelegenes Hochplateau in der Karriere. Man träumt davon, es zu erklimmen. Noch dazu wenn man ein Wiener ist. Für Stefan Cerny ist es so weit. Am 31. Oktober feiert er sein Ochs-Debüt an der Volksoper. Dem Haus ist Cerny seit zwei Jahrzehnten eng verbunden, wenn er auch an der Staatsoper und im Theater an der Wien immer wieder gesungen und Lorbeeren geerntet hat. Für seine Interpretation des Doktors in Alban Bergs „Wozzeck“ im Theater an der Wien bekam er 2019 den Österreichischen Musiktheaterpreis.

Auch international hat sich der Zögling des Wiener Konservatoriums (heute: „Musik und Kunst Universität“) einen Namen gemacht. Am Londoner Covent Garden und an der Komischen Oper Berlin war er der Sarastro in der „Zauberflöte“, in der Bayerischen Staatsoper der Osmin in der „Entführung aus dem Serail“. Alles keine Kleinigkeiten. Doch der Ochs kostet einen Bass noch einmal ein paar Schraubendrehungen mehr.
Die allseits verordneten Ruhepausen während der Pandemie haben Cerny die Chance gegeben, sich fernab jeglicher Betriebsamkeit dem Studium dieser Paraderolle zu widmen. „Ich habe wirklich eineinhalb Jahre daran gearbeitet“, berichtet er aus seinem Leben in der Klausur. „Eigentlich war das fast schon ein Geschenk, würde ich heute sagen, dass ich mich zweimal am Tag mit dem Klavierauszug in Ruhe hinsetzen konnte. Zunächst geht es ja pur darum, Melodie und Harmonie verstehen zu lernen.“

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