„Losing Control“ lautet das Motto der Vienna Art Week 2021. Ein Lost Place, abseits des Zentrums, ist eine der Hauptdrehscheiben.
Bruchstellen sind reizvoll. Lost Places, Baustellen ebenso, verkörpern sie doch allesamt Stadien des Übergangs und Dazwischen. Das weiß auch der Kunstbetrieb. Ausstellen an Orten, die dafür nie vorgesehen waren – der Trend ist auch hierzulande angekommen. „Leerstand“ heißt das Zauberwort oder transparenter: „Zwischennutzung“, sind doch diese Gebäude meist längst dem Umbau oder Abriss gewidmet.
Die Satellitenmesse „Parallel Vienna“ nomadisiert nach diesem Modell seit Jahren durch aufgegebene Wiener Telegrafen-, Zoll- oder Postämter, Bürogebäude, Geburtskliniken. Und sogar die Viennacontemporary fand zuletzt just auf einer betriebsamen Baustelle statt. Den Künstlerinnen und Künstlern und dem Publikum macht es Spaß. Die Anmutung von Überschreitung und die frei Haus mitgelieferten Erzählungen stellen eine Bereicherung und Herausforderungen dar. Und schließlich gilt auch: In schwierigen Zeiten wird genommen, was man kriegt.