Porträt

Das Geschäft mit dem Sterben

Symbolbild: Ein Grabkreuz am Kommunalfriedhof in Salzburg.
Symbolbild: Ein Grabkreuz am Kommunalfriedhof in Salzburg.APA/BARBARA GINDL
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Auch wenn es Trauernde nicht wahrhaben wollen: Begräbnisse sind ein Business wie jedes andere. Georg Haas zog seine Bestattung Himmelblau auf, wie er es als Consultant lernte.

Wie kommt ein Endzwanziger mit Beraterhintergrund auf die Idee, ein Bestattungsunternehmen zu gründen? Georg Haas (heute 38), Co-Geschäftsführer der privaten Bestattung Himmelblau, weiß die Antwort nicht. Vielleicht, zaubert er nach einigem Nachdenken ein Extremerlebnis aus dem Hut, vielleicht, als ihm vor Jahren beim Segelfliegen die Kanzel wegbrach. Vielleicht beschäftigte er sich damals mit dem Tod. Jedenfalls, die Oma freute sich über seine Entscheidung. Weil sie mit seinem Beruf davor, „Berater“, nichts anfangen konnte. Mit „Bestatter“ schon.

2012 tat sich Haas mit zwei Gleichgesinnten zusammen und analysierte Markt und Mitbewerb, wie es Berater eben tun. Er sehe sein Business rein vom geschäftlichen Standpunkt, sagt er: Begräbnisse als eine Spielart des Eventmanagements. Sie ließen sich in Teilleistungen segmentieren, von Luxus bis Low Budget. Sie ließen sich branden. Wer neu im Markt sei, müsse alles anders machen als der Mitbewerb. Jener der Stadt Wien, der mächtige „und nicht einmal günstigere“ Platzhirsch, setzt auf Dunkelschwarz. Also entschied sich Haas für ein Branding mit blauem Himmel mit freundlich-weißen Wolken. Und für geduldige Berater, die sich extra viel Zeit für die Trauernden nehmen und ihnen empathisch Taschentücher im Wolkendesign reichen.

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