Leuchtturmprojekte für Solarenergie in Kalifornien und Braunkohle-Abbau in West Virginia: Der Riss, der sich durch die Nation zieht, zeigt sich auch beim Umweltschutz. Die Biden-Regierung hat sich große Ziele gesteckt. Sie muss mit Rückschlägen leben und sich mit Klein-Klein begnügen.
Wien/Washington. Von einem „Green New Deal“ war die Rede, wie ihn Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez, die ungleichen Bannerträger des linksliberalen Flügels der Demokraten, im Wahlkampf proklamierten hatten. Umweltschutzorganisationen wie das Rocky Mountain Institute bedachten die neue Regierung mit Vorschusslorbeeren. Unter Joe Biden konnte es ja nur besser werden, so der Tenor in Washington und New York, in Seattle und San Francisco.
Als vor neun Monaten Biden die Präsidentschaft antrat und sich als „Klimapräsident“ stilisierte, der die „existenzielle Bedrohung der Menschheit“ in Angriff nehmen wollte, waren die globalen Hoffnungen groß. Er ernannte mit John Kerry einen Diplomaten und Freund als Sonderbotschafter in Sachen Klimawandel. Als einen der ersten Akte seiner Amtszeit verfügte Biden den Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen – und signalisierte so den Bruch mit Donald Trump, der sich an die Spitze der Leugner des Klimawandels gesetzt hatte.