Großbritannien

Sorgen um die Gesundheit der Queen: Terminkalender in Prüfung

Archivbild: Virtuelle Audienz im Buckingham Palace.
Archivbild: Virtuelle Audienz im Buckingham Palace.REUTERS
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Die Queen darf "leichte" Arbeiten am Schreibtisch verrichten und soll bester Dinge sein. Sie wird sich jedoch auf Rat ihrer Ärzte zwei weitere Wochen schonen und keine Reisen unternehmen.

Der Gesundheitszustand von Königin Elizabeth II. sorgt weiter für Beunruhigung im Vereinigten Königreich. Die 95 Jahre alte Queen werde sich auf Rat ihrer Ärzte zwei weitere Wochen schonen und keine Reisen unternehmen, teilte der Buckingham-Palast am Freitag mit. Sie dürfe aber "leichte" Arbeiten am Schreibtisch verrichten. Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Die Queen sei bester Dinge.

Künftig sollen Termine und damit verbundene Reisen danach entschieden werden, wie sich die Queen fühlt. Seitdem sie 90 ist, verzichtet Elizabeth II. bereits auf Fernreisen. Zuletzt hatte sie auch zwei Inlandsreisen abgesagt: nach Nordirland und zum Klimagipfel, der an diesem Sonntag in der schottischen Großstadt Glasgow beginnt.

Zudem sollen andere Mitglieder der Royal Family ihr Engagement ausdehnen und die Queen noch häufiger bei ihren Terminen begleiten, wie der "Mirror" weiter berichtete. "Die engeren Mitglieder der Royal Family als Einheit haben kollektiv einen größeren Bedarf an Zusammenarbeit in ihren gemeinsamen Projekten diskutiert", zitierte das Blatt seine Quelle. Dabei gehe es auch darum, sich kurzfristig gegenseitig zu unterstützen. "Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen haben alle das Bedürfnis, rauszukommen und mehr zu tun."

Mit Gehhilfe zu sehen

Der Gesundheitszustand der Queen ist in den vergangenen gut zwei Wochen stärker in den Fokus gerückt. Bei einem Besuch der Westminster Abbey in Begleitung ihrer Tochter, Prinzessin Anne, zeigte sich das Staatsoberhaupt erstmals überhaupt nicht aus medizinischen Gründen mit einem Gehstock. Zwei Tage später war sie erneut mit Gehhilfe zu sehen. Die Nacht zum 22. Oktober verbrachte die Königin dann sogar "aus praktischen Gründen" im privaten King-Edward-VII-Krankenhaus, wo sie zu "Voruntersuchungen" war. Danach verordneten die Ärzte ihr eine Ruhepause - die nun verlängert wird.

"Die Queen ist sich der Notwendigkeit bewusst, sich zu schonen, und das wird sie nun tun", so die Palastquelle. "Sie wird ohne Zweifel wieder auftreten, wenn sie sich bereit fühlt." Erklärtes Ziel der Queen ist, am 14. November am traditionellen Gottesdienst zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs sowie die Weltkriegstoten teilzunehmen. Der Remembrance Sunday ist ein Pflichttermin für die Royals.

"Nach ihrem kürzlichen Ratschlag, dass die Königin sich einige Tage ausruhen sollte, haben die Ärzte Ihrer Majestät empfohlen, dass sie sich mindestens die nächsten zwei Wochen weiter ausruhen sollte", hieß es in der Mitteilung des Palasts vom Freitagabend. "Die Ärzte haben empfohlen, dass Ihre Majestät während dieser Zeit weiterhin leichte, am Schreibtisch zu erledigende Aufgaben übernehmen kann, einschließlich einiger virtueller Audienzen, jedoch keine offiziellen Besuche." Ihre Majestät bedauere, dass sie wegen des ärztlichen Rats auf Veranstaltungen verzichten müsse.

Etliche Termine

Ihren königlichen Terminkalender, der bereits wenige Wochen nach dem Tod ihres Ehemanns Prinz Philip im April wieder prall gefüllt war, arbeitete Elizabeth II. auch in den vergangenen Tagen stoisch ab. Die Nachrichtenagentur PA zählte allein im Oktober trotz des Krankenhausaufenthalts ein knappes Dutzend Termine, darunter ein Besuch in Cardiff und ein Tag beim Pferderennen, das die Monarchin liebt. Teilnehmern ihrer Termine zufolge machte sie zuletzt einen fitten Eindruck.

Für ihre Berater und Höflinge dürfte es schwer werden, im neuen Jahr die Anzahl der Termine zu reduzieren. 2022 ist Elizabeth II. seit 70 Jahren Königin - sie sitzt seit dem Tod ihres Vaters König Georg VI. am 6. Februar 1952 auf dem Thron. Diese Platin-Jubiläum wird vom Palast seit Monaten beworben. Zentraler Termin ist ein langes Wochenende Anfang Juni, dabei sind unter anderem ein großes Konzert, ein Gottesdienst und eine Militärparade geplant.

(APA/dpa)

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