Familienkonstellationen

Patchwork gab es schon immer

Eva-Maria Schmidt ist Soziologin am Institut für Familienforschung.
Eva-Maria Schmidt ist Soziologin am Institut für Familienforschung.(c) Christine Geserick
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Früher war Trennung Schicksal, heute bewusste Entscheidung.

Österreichische Familienkonstellationen werden immer diverser – so jedenfalls scheint es mit Blick in unser privates Umfeld, wo Paare sich trennen, neue Partner finden und die Kinder mitunter mit vier Elternteilen groß werden. Die Statistiken belegen diesen Befund nicht: Immerhin 81,1 Prozent der Kinder unter 15 Jahren wachsen mit beiden biologischen Elternteilen auf, wie Zahlen des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) aus dem Jahr 2019 zeigen. Lediglich 7,4 Prozent werden in einer Stief- oder Patchworkfamilie groß. In Alleinerziehendenfamilien – erfasst werden Haushalte mit mindestens einem Kind, auch solche, bei denen geteiltes Sorgerecht besteht – lebten 2019 12,4 Prozent der unter 15-Jährigen.

Diese Zahlen haben sich seit dem Jahr 2007 (davor wurden keine Daten zu Patchworkfamilien erhoben) kaum verändert. Damals waren von allen Paaren mit Kindern unter 27 Jahren sogar 9,6 Prozent Stieffamilien. Zwei Jahre später machte die Patchworkkonstellation nur noch sieben Prozent aller Familien aus. 2010 waren unter allen Paaren mit im Haushalt lebenden Kindern unter 18 Jahren 9,9 Prozent Patchworkfamilien. „Was sich seit den 1990er-Jahren aber sehr wohl verändert hat, ist der Anteil an Ehepaaren mit Kindern“, sagt Eva-Maria Schmidt vom ÖIF zur „Presse am Sonntag“. Viel mehr Kinder würden heute außerhalb einer Ehe geboren.

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