Hipster-Bestatterin

Die Trauerfeier als popkulturelle Veranstaltung

Keine Bestatterin wie andere: Einst lernte Krimiautor Bernhard Aichner bei Christine Pernlochner-Kügler, sie selbst bezeichnet sich heute als Hipster-Bestatterin.
Keine Bestatterin wie andere: Einst lernte Krimiautor Bernhard Aichner bei Christine Pernlochner-Kügler, sie selbst bezeichnet sich heute als Hipster-Bestatterin.Thomas Böhm Photographie Imst
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Menschen lassen sich nicht mehr mit Abschiedsritualen abspeisen, zu denen sie gar keinen Bezug haben, sagt Christine Pernlochner-Kügler. Die Hipster-Bestatterin bietet unkonventionelle Feiern an und plädiert für einen weniger steifen Umgang mit dem Tod.

Es ist erst ein paar Tage her, dass im Keller des Treibhaus gefeiert worden ist. Die Bar des Innsbrucker Kulturzentrums war geöffnet, aus den Lautsprechern kam Musik. „Und am Ende“, sagt Christine Pernlochner-Kügler, „war keiner mehr ganz nüchtern.“ Nichts Ungewöhnliches, möchte man meinen. Nun, das war es auch nicht – vielleicht abgesehen davon, dass derjenige, zu dessen Ehren gefeiert wurde, mitten im Raum in einem Sarg lag.

„Der Verstorbene war ein bunter Hund, ein Weltreisender und ein bisschen ein Nachzügler-Hippie“, sagt Pernlochner-Kügler. Und er habe sich gewünscht, dass der Abschied von ihm mit einer Party begangen wird. „Da hätte nichts anderes gepasst.“ Und so organisierte die Bestatterin eine Zeremonie, die nicht als herkömmliche Trauerfeier durchging. „Wenn so eine Familie bei einem traditionellen Unternehmen aufschlägt, gibt es die Kirche, die Einsegnungshalle am Friedhof und sonst nichts.“ Was aber nicht für jeden passe. Und darum, erzählt sie, biete sie mit ihrem Unternehmen Trauerfeiern an, die im Sinn und nach den Wünschen der Verstorbenen ablaufen.

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