Vizebürgermeister und Klubchef sind betroffen.
Graz. Die Grazer FPÖ-Spitze muss nach schweren Vorwürfen personelle Konsequenzen ziehen: Noch-Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Klubobmann Armin Sippel ziehen sich infolge mehrerer Enthüllungen über FPÖ-interne Geldflüsse zurück, die Anfang Oktober öffentlich wurden. Es sollen mit Klubförderungen, für die die Steuerzahler aufkommen, persönliche Gagen bezahlt worden sein. Darunter jene für Sippel, der bei dem FPÖ-nahen steirischen „Verlagsverein“ von 2012 bis 2020 angestellt war. Die „Kleine Zeitung“ berichtet im Fall des Vizebürgermeisters von 50.000 Euro, im Fall Sippels sollen es 16.000 Euro gewesen sein.
Die beiden werden einer Aussendung zufolge ihre Mandate in der kommenden Gemeinderatsperiode nicht annehmen. Zudem hätten sie „volle Kooperation“ bei der Aufklärung zugesichert, hieß es. Eustacchio wird formell bis zur Angelobung der neuen Stadtregierung noch Vizebürgermeister bleiben. Die konstituierende Sitzung ist für den 17. November vorgesehen.
FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek sei am Sonntag über die Entscheidungen der beiden Kommunalpolitiker informiert worden. Dieser will die Parteifinanzen nun extern prüfen lassen. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.11.2021)