Staatsverschuldung

Österreichs jüngste Schuldenaufnahme durch Zinsanstieg etwas teurer

Die Republik stockt eine 15-Jährige Bundesanleihe für 0,364 Prozent auf.

Österreich hat erneut den Geldmarkt angezapft und sich am Dienstag 690 Millionen Euro geholt. Es wurde eine erstmals vor sechs Wochen begebene 15-jährige Bundesanleihe aufgestockt, wobei die Rendite bei 0,364 Prozent lag. Zur Erstbegebung waren es 0,286 Prozent gewesen. Im langjährigen Vergleich handle es sich aber um einen sehr guten Wert, sagte OeBFA-Chef Markus Stix. Die Nachfrage sei beim 2,88-Fachen gelegen und damit höher als 2021 bisher im Schnitt.

Der Zinsabstand zu Deutschland lag bei der 15-Jährigen laut Stix heute bei 35 Basispunkten, vor sechs Wochen bei der Erstbegebung habe der Aufschlag 33 Basispunkte betragen. Bei den 10-Jährigen habe der Zinsanstieg binnen eines Monats 10 Basispunkte ausgemacht, so Stix. Die Anfang Oktober noch mit einer negativen Rendite von -0,03 Prozent aufgestockte 10-jährige Bundesanleihe sei nun schon bei positiven 0,10 Prozent. Auch eine 9-jährige Anleihe sei schon ganz knapp positiv.

Angesichts der hohen Inflation und der Lieferengpässe glaube der Markt der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht mehr so sehr, dass die Teuerung wirklich so temporär sei - daher sehe man doch ein höheres Zinsniveau, wie auch in den vergangenen Tagen zu beobachten, kommentierte der OeBFA-Chef. Man werde sehen, wie die EZB bei ihrer nächsten Zinssitzung am 16. Dezember insbesondere mit dem Pandemie-Anleihekaufprogramm PEPP weiter verfahre.

Die Reaktion auf den EZB-Kurs sehe man schon in den Spread-Ausweitungen etwa in Griechenland, Italien oder Portugal, wo sich die Zinsabstände im Vergleich zu Deutschland vergrößert hätten. Dieses Schema betreffe vor allem die Peripherie-Länder, aber letztlich alle Staaten - auch Österreich könne sich dem nicht vollkommen entziehen, so Stix.

Ob der letzte Bundesanleihen-Auktionstermin der OeBFA in diesem Jahr am 14. Dezember, ein Reservetermin, tatsächlich in Anspruch genommen werden muss, sei von der Budgetentwicklung bis dahin abhängig und solle am 9. Dezember feststehen. Bis jetzt hat die OeBFA schon circa 95 Prozent des für heuer geplanten Anleihevolumens erreicht. Den Finanzierungsausblick für 2022 samt dem dazugehörigen Emissionskalender will die OeBFA am 10. Dezember publizieren.

(APA)

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