Sozialer Konsum

Wie sozialer Konsum die Welt retten soll

In einem Berliner Kreativ-Pop-up gab die Marke Share Einblick in ihr niederschwellig angelegtes Konzept von sozialem Konsum.

Alle 1,28 Sekunden hat die Registrierkassa den Zweizeiler auf einem schier endlos herausquellenden Zettelstreifen fertig gedruckt: „Konsum macht glücklich. Wenn er sozial ist.“ 1,28 Sekunden, so oft wird auch ein Produkt der Marke Share verkauft, und der Erlös kommt, dem identitätsstiftenden Motto der Brand und einem selbst definierten Prinzip des „sozialen Konsums“ folgend, zum Teil Hilfsprojekten zugute: Wer etwa Wasser von Share im Supermarkt, an der Tankstelle, auch an Bord eines Flugzeugs kauft, hilft mit, Brunnen zu bauen, ein Nussriegel kommt einer Mahlzeit für einen Menschen im Globalen Süden gleich, mit Schreibwaren unterstützen Konsumentinnen und Konsumenten Bildungsprojekte, und so geht es weiter.

Daniel Kalt


In einem kreativen Pop-up in Berlin Mitte (als „goldenes Haus“ wurde die ehemalige DDR-Kaufhalle aufgeputzt) sollte zuletzt die Bandbreite dieser Projekte vermittelt werden. Begleitende Aktivitäten reichten von Upcycling-Modeschauen über Stand-up-Comedy bis hin zu Panels, auf denen sich Fachleute austauschten oder Einblick in die Nachhaltigkeitsstrategien anderer Marken gaben. Dabei zeigte sich: Während die Mehrzahl der Menschen nach Möglichkeiten sucht, nachhaltiges Handeln in ihren Alltag zu integrieren, sind andere schon ein paar Schritte weiter. Bereits der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird von manchen in einschlägigen Diskursen als überholt abgetan, stattdessen ist von regenerativen Ansätzen und „Nachhaltigkeit 2.0“ die Rede.
Ergänzend dazu war der Aufbau des „goldenen Hauses“ quasi ein regenerativer Parcours, bei dem etwa am „Day of Social Brands“ andere Marken als Gäste von Share ihre Ansätze vorstellen konnten. Als Ouvertüre waren Einkaufstaschen von Luxuslabels arrangiert, gefüllt mit Goldfolie – und wohl als Beispiel dafür, wie auf weniger zielführende Weise Geld ausgegeben wird. Es folgten viele Zahlen, Zitate, Statistiken und Karten, künstlerische Installationen wie die erwähnte Registrierkassa. Dazwischen dann aber doch auch eine Regalflucht mit Produkten der Gastgeber und Sujets aus der aktuellen „Konsum hilft“-Werbekampagne.

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