Morgenglosse

Bundesheer: Sparen am falschen Platz

Aktueller Hubschrauber-Einsatz beim Waldbrand im Rax-Gebiet
Aktueller Hubschrauber-Einsatz beim Waldbrand im Rax-GebietAPA/BFKDO TULLN
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Das Bundesheer hat viel Geld für Hubschrauber ausgegeben - und kann sie nicht nutzen, weil beim Update gespart wurde.

Das Bundesheer hat in letzter Zeit in punkto Image zugelegt: Es hat sich als verlässliche Institution bei der Pandemiebekämpfung erwiesen, als gute Hilfskraft beim Grenzschutz und zuletzt beim Waldbrand im Raxgebiet als Feuerwehr dort, wo die Feuerwehr alleine nicht mehr zurecht kommt.

Das kann das Heer und dafür wird es in der Bevölkerung auch geschätzt. Aber eigentlich ist es dafür gar nicht da. Eigentlich sind diese Hilfsdienste für andere staatliche Institutionen nur ein nettes Beiwerk, die zentrale  Aufgabe des Bundesheers ist die Gewährleistung von Sicherheit und das Mittel dazu ist die militärische Landesverteidigung. Ob das Heer dazu in ausreichendem Ausmaß im Stande ist, darf bezweifelt werden. Der frühere Verteidigungsminister Thomas Starlinger hat ein düsteres Bild über die Einsatzfähigkeit des Heeres gezeichnet und die meisten Experten geben ihm da recht.

Doch das spielt in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle. Und so lange der Ernstfall nicht eintritt, fällt mangelnde Einsatzfähigkeit auch niemandem auf. Wenn es dann aber dazu kommt, ist es zu spät: Militärische Systeme lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen hochfahren. Der Aufbau von Kapazitäten hat eine Vorlaufzeit von Jahren.

Ein kleines Warnsignal hat man jetzt beim Waldbrand im Raxgebiet gesehen: Da waren nur zwei von neun Black Hawk-Hubschraubern einsatzbereit. Der Grund: 2013, also vor acht Jahren, hat man aus Kostengründen auf ein Update verzichtet. Ein Sparkurs, der sich jetzt rächt. Und der sich in vielen anderen Bereichen auch noch rächen kann.

>> Bundesheer: Der Sparkurs rächt sich jetzt

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