Impfgener bei einer Demo in Deutschland (Atrchivbild).
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Mitreden: Wie können Zweifler von der Corona-Impfung überzeugt werden?

Die Fallzahlen steigen, die Impfquote in Österreich liegt bei rund 64 Prozent. Das ist zu wenig, sagen Experten. Doch mit welchen Mitteln kann sie gesteigert werden? Diskutieren Sie mit!

Die Aussichten sind eher düster: Mit Anfang November gibt es mehr als 300 Intensiv-Patienten in Österreich- Tendenz stark steigend. Und mit der Impfquote, die bei rund 64 Prozent der Gesamtbevölkerung liegt, geht es schon länger kaum noch bergauf. Der Präsident der Intensivmediziner, Walter Hasibeder, fordert in einem Interview dringend strengere Maßnahmen ein und fragt: "Wie viele Menschen müssen noch sterben?"

Die angespannte Lage betrifft auch Geimpfte, die in der Regel keinen schweren Corona-Verlauf zu befürchten haben. Denn auch sie können das Virus bekommen und übertragen. Köksal Baltacischreibt dazu in einem aktuellen Leitartikel: „Geimpfte und Genesene sind gut beraten, sich im Alltag weiterhin so zu verhalten, als wären sie nicht geimpft oder genesen – vor allem, was das Tragen von FFP2-Masken sowie das regelmäßige Testen angeht. Wie lang noch? Bis sich mindestens weitere rund zehn Prozent der Bevölkerung impfen lassen und genug Menschen immun sind, um starke Infektionswellen und somit eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern.“

Mit verschiedenen Mitteln wurde bisher versucht, die Impfquote anzuheben, immer unter der Prämisse, dass es keine allgemeine Impfpflicht geben wird. Da gab es mobile Boxen, Busse und sogar Boote, überall wurde in Wien die Impfung feilgeboten. Gleichzeitig werden von Ungeimpften regelmäßige Tests verlangt. Zudem gibt es in immer mehr Bereichen die 2G-Regel (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene). Es droht gar ein Lockdown für Ungeimpfte.

Beachtliche Unterschiede bei der Impfung gibt es im Bundesländer-Vergleich: Während Oberösterreich die niedrigsten Zahlen vorweist, hat das Burgenland, das unter anderem eine Impflotterie ausgerufen hat, eine Impfquote von mehr als 70 Prozent.

Viele fordern nun Gebühren für Tests, wie es etwa in Italien der Fall ist, wo die Impfquote deutlich höher ist. Auch andere europäische Länder zeigen, dass eine höhere Impfquote ohne Impfzwang möglich ist. Alle voran Portugal, wo ein General die Impfkampagne übernahm. Aber auch Dänemark punktete mit seiner Impfkampagne: Alle erhielten automatisch einen Impftermin per SMS und mussten sich aktiv abmelden.

In Österreich wird oft wird auch eine schlechte Informationspolitik beklagt. Frank Kalthoff schreibt etwa in einem Leserbrief an die „Presse", es benötige in der Debatte stärkere Argumente. Er nennt als Beispiel eine Dokumentation der „New York Times“, die mit Grafiken zeigt, „dass Ungeimpfte sich im Durchschnitt sechsmal häufiger infizieren und ein zwölfmal höheres Sterberisiko haben.“ Aufrufe wie "Geht doch endlich impfen" oder ein Lockdown für Ungeimpfte würden dagegen nur die Fronten verschärfen.

Auch User LuckyK bemängelt im Presse-Forum die wenig transparente Datenlage und die zu wenig sachliche Kommunikation: „Bis jetzt habe ich keinen Arzt gesehen, der im ORF gesagt hat: Auf der Intensivstation sterben täglich Menschen. Die meisten davon haben Vorerkrankungen. Viele die zu uns kommen, wissen nicht von ihrer Vorerkrankung. Ein paar der Menschen auf der Intensivstation haben keine Vorerkrankungen. Das ist zwar selten, aber kommt auch vor. Lassen sie sich also bitte Impfen, denn auch sie haben vielleicht eine Vorerkrankung, von der sie nicht wissen oder sie könnten einer der Pechvögel sein."

(sk)

Diskutieren Sie mit: Wie kann man Zweifler jetzt noch von der Corona-Impfung überzeugen? Mit welchen Mitteln kann die Impfquote angehoben werden? Und: Was machen andere Länder besser als Österreich?

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