Corona-Politik

3G-Pflicht: Anführer der Hafen­arbeiter­proteste aus Rom ausgewiesen

Archivbild einer Demonstration im Circus Maximus in Rom gegen den Grünen Pass und die 3G-Regeln.
Archivbild einer Demonstration im Circus Maximus in Rom gegen den Grünen Pass und die 3G-Regeln.APA/AFP/TIZIANA FABI
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Wegen einer unerlaubten Demonstration gegen die in Italien geltende 3G-Pflicht am Arbeitsplatz darf Stefano Puzzer ein Jahr lang nicht mehr in die italienische Hauptstadt.

Stefano Puzzer, Anführer der Hafenmitarbeiter von Triest, der am Dienstag in Rom einen Sitzstreik gegen die 3G-Pflicht begonnen hatte, ist aus Rom ausgewiesen worden. Die Polizei verhängte gegen ihn ein einjähriges Verbot, sich in Rom aufzuhalten, berichteten italienische Medien. Offizieller Grund: unangemeldete Demonstrationen.

Der 45-Jährige, der vor drei Wochen in Triest einen Protest gegen die 3G-Pflicht für alle Arbeitnehmer gestartet hatte und zur Symbolfigur des Protests gegen die Corona-Regeln der Regierung geworden ist, wollte auf dem zentralen Piazza del Popolo so lange ausharren, bis er von der Regierung von Mario Draghi eine Antwort auf seine Forderung nach Abschaffung der 3G-Pflicht erhält.

Die 3G-Pflicht für alle sei "verfassungswidrig und diskriminierend", sagte Puzzer, der mit einer Delegation von Hafenmitarbeitern am 19. Oktober Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli seine Forderungen zur Abschaffung des Grünen Passes für alle Arbeitnehmer eingereicht hatte. Seitdem hätten die Hafenmitarbeiter keine Antwort von der Regierung erhalten.

Auf dem Platz in Rom hatten sich am Dienstag mehrere Hunderte 3G-Pflicht-Gegner versammelt. Daraufhin wurde Puzzer in die römische Polizeizentrale gebracht, wo gegen ihn ein Verbot verhängt wurde, sich in Rom aufzuhalten. Der Vorwurf laute auf nicht angemeldete Protestkundgebung, berichtete Puzzer auf sozialen Netzwerken.

Hafenarbeiter als lauteste Protestgruppe gegen 3G

Nach mehreren Demonstrationen gegen die Corona-Regeln in den vergangenen Tagen hatte der Polizeichef von Triest Kundgebungen auf dem Hauptplatz, der Piazza Unità d'Italia, und den umliegenden Straßen bis Ende dieses Jahres verboten. Der Beschluss wurde am Montag vom Präfekten von Triest, Valerio Valenti, gefasst. Nun drohen Organisatoren von Veranstaltungen, die sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften wie Mindestabstand und die Maskenpflicht halten, schwere Strafen.

Das Demonstrationsverbot auf dem Hauptplatz von Triest wurde beschlossen, nachdem die Zahl der Corona-Ansteckungen in der Hafenstadt zugenommen haben. Experten führten das auch auf die Menschenansammlungen bei den Demos gegen die 3G-Pflicht zurück. "Zwischen dem Recht auf Gesundheit und dem Demonstrationsrecht überwiegt Ersteres", so Präfekt Valenti in einer Aussendung.

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(APA)

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