Quergeschrieben

Wie messen wir was? Die fehlende Feedback-Kultur im Schulsystem

Vor zwei Jahren ging die umstrittene Lehrer-Bewertungsapp „Lernsieg“ online. Die Debatte zeigt die Schwächen unseres Bildungssystems.

Die Meldung ging in den Herbstferien beinahe unter: Der Bundesverwaltungsgerichtshof (BVwG) wies die Beschwerde eines HTL-Lehrers ab. Es ging um die App „Lernsieg“, bei der Schülerinnen und Schüler ihre Lehrerinnen und Lehrer bewerten konnten. Als die App im November 2019 online ging, war die Aufregung enorm. Schützt sie vor Missbrauch, da man theoretisch Lehrpersonal bewerten konnte, von dem man nicht selbst unterrichtet wurde? Ist sie datenschutzkonform, da die Namen von 90.000 österreichischen Lehrerinnen und Lehrern aufschienen? Letzteres hatte die Datenschutzbehörde bejaht, und dagegen hatte der HTL-Lehrer Beschwerde eingelegt. Das Interesse der Allgemeinheit an der Beurteilung der Unterrichtsqualität sei höher zu bewerten als der Schutz der Privatsphäre der Lehrenden, argumentierte der BVwG nun.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Quergeschrieben“

Die App ist aktuell offline; laut Betreiber, dem 19-jährigen Benjamin Hadrigan, wird sie gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern überarbeitet. Ein zivilrechtliches Verfahren, initiiert von der Lehrergewerkschaft, urteilte (nichts rechtskräftig), dass die App unzulässig sei, weil der Missbrauch nicht ausgeschlossen werden könne. Hadrigan startete eine Spendenaktion, um die Prozesse zu finanzieren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.