Kunstlicht

Demut? Majestas! Wie man die Geste des Kniens deuten kann

October 2, 2016, Santa Clara, CA, USA: From left, The San Francisco 49 s Eli Harold (58), Colin Kaep
October 2, 2016, Santa Clara, CA, USA: From left, The San Francisco 49 s Eli Harold (58), Colin Kaep(c) imago images/ZUMA Wire (Nhat V. Meyer via www.imago-imag)
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Wenn Rituale ihres Sinns enthoben werden, können sie in Gesten des Gegensätzlichen verwandelt werden. Wie der Footballstar Colin Kaepernick, über den Netflix nun eine Serie herausgebrachte, das schaffte.

Wie schnell doch Rituale, ihres Sinns enthoben, zur Kunst, zur Performance, zur provokanten Geste werden. Erinnerte man sich, erstarrt im Dunkel eines römischen Kirchenschiffs, beim Beobachten eines Priesters, der in einer Seitenkapelle hantierte – völlig für sich, einmal das Buch, einmal den Kelch in die Höhe haltend, mit dem Rücken zu einem das Knie beugend.

Immer das rechte Knie übrigens, will man dem Tabernakel, also der Gegenwart Gottes im hier aufbewahrten Brot und Wein, seine Ehrfurcht bezeugen. So wie der Erzengel Gabriel in der abendländischen Malerei bei der Verkündigung vor Maria zu knien hat. Ein Zeichen der Verehrung. Wie es das im höfischen Zusammenhang bei Minne oder Tanz war: der Knicks.

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