Zwischenfall

Deutsche UNO-Blauhelme in Mali von Regierungstruppen beschossen

Laut Bundeswehr gab es keine Verletzten bei einem Vorfall in Gao.

Soldaten der malischen Armee haben in der Nähe des deutschen Militärlagers Camp Castor in der Stadt Gao auf deutsche UNO-Blauhelme geschossen. Der Beschuss habe sich am Dienstagabend ereignet, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Deutschen Bundeswehr in Potsdam am Mittwoch. Verletzte habe es nicht gegeben. Die Hintergründe des Zwischenfalls waren zunächst unklar. Dem Sprecher zufolge wurde eine Untersuchung eingeleitet.

Im Rahmen der UNO-geführten Stabilisierungsmission in Mali (MINUSMA) sind Bundeswehrsoldaten im Camp Castor stationiert. MINUSMA gilt als der gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Auch an der EU-Ausbildungsmission in Mali (EUTM) sind deutsche Soldaten beteiligt.

Auch das österreichische Bundesheer ist vertreten. Laut Verteidigungsministerium sind aktuell drei Bundesheer-Soldaten bei MINUSMA und zehn Österreicher bei der EUTM-Mission dabei. Am Mittwoch wurde der Einsatz von der Regierung bis Ende 2022 verlängert. Die Sicherheitslage in dem afrikanischen Land werde ständig evaluiert, versicherte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Pressefoyer des Ministerrats.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen. Die Lage in dem Land gilt unter Beobachtern als "besorgniserregend".

Im Juni waren bei einem Selbstmordanschlag rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao zwölf Bundeswehrsoldaten verletzt worden.

(APA/AFP)

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