Klimagipfel

Nach Klimagipfel-Rede: Johnson flog im Privatjet zum Abendessen

Beim Klimagipfel hatte Johnson seine Amtskollegen noch zur Emissionsreduktion gemahnt.
Beim Klimagipfel hatte Johnson seine Amtskollegen noch zur Emissionsreduktion gemahnt.APA/AFP/Getty Images Europe/JEFF
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Der britische Premier Boris Johnson hat für die Strecke von Glasgow nach London sein privates Flugzeug genutzt. Zweck seiner Abreise vom Klimagipfel COP26 war ein Besuch in einem exlusiven Dinnerclub.

Weil er den UN-Weltklimagipfel per Privatjet verlassen hat, muss sich der britische Premierminister Boris Johnson nun weltweiter Kritik stellen. Am Dienstag hatte der konservative Politiker noch den versammelten Regierungsoberhäuptern beim COP26 in Glasgow ins Gewissen geredet, beim Kampf gegen den Klimawandel den Worten Taten folgen zu lassen.

Wie der „Daily Mirror“ berichtete, flog Johnson daraufin mit dem Privatjet zum Abendessen in einem exklusiven Club in London, dessen Mitgliedschaft ausschließlich Männern vorbehalten ist. Er soll dort den früheren Chefredakteur des "Daily Telegraph" und bekennenden Klimaskeptiker Charles Moore getroffen haben. "Das ist atemberaubende Heuchelei vom Premierminister", sagte Anneliese Dodds von der oppositionellen Labour-Partei dem "Mirror".

Johnson flog mit „nachhaltigstem Kraftstoff“

Ein Regierungssprecher hatte die Reisepläne Johnsons mit dem Flugzeug noch am Montag damit gerechtfertigt, der Premier müsse in der Lage sein, mit erheblichem Zeitdruck zurechtzukommen. In einer Stellungnahme hieß es, Johnson habe eines der CO2-effizientesten Flugzeuge seiner Größe in der Welt genutzt - mit dem nachhaltigsten Kraftstoff. Großbritannien werde alle CO2-Emissionen, die mit dem Klimagipfel in Verbindung stünden, neutralisieren, so die Mitteilung.

Johnsons Reisegewohnheiten erinnern an die einer Kollegin. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war, wie erst jetzt bekannt wurde, wegen eines Kurzstreckenflugs von Wien nach Bratislava im Juni in die Kritik geraten. Die Reisedauer betrug lediglich 19 Minuten.

(APA/red.)

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