Das Pentagon warnt in einem Bericht, die Volksrepublik entwickle mehr Nuklearwaffen als erwartet. Dies dürfte das gefährliche Wettrüsten in Ostasien weiter anfeuern.
Der Bericht des Pentagons hat eine hochexplosive Kernbotschaft: China rüste sein Nukleararsenal deutlich schneller auf als noch vor Kurzem angenommen. „Die Volksrepublik China beabsichtigt wahrscheinlich, mindestens 1000 Sprengköpfe bis 2030 zu haben“, heißt es in dem Dokument, das am Mittwoch veröffentlicht worden ist. Derzeit, so schätzt das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri, verfügt die Volksrepublik lediglich über ein Drittel davon.
Kritiker mögen zu Recht einwenden, dass die USA mit 3750 atomaren Sprengköpfen – zumindest noch – über das Zehnfache im Vergleich zu den Chinesen verfügen. Und natürlich lässt sich die Glaubwürdigkeit des Pentagon-Berichts nicht unabhängig überprüfen. Es liegt in der Natur der Sache, dass man die Quellen für die Behauptung nicht offenlegt. Dennoch gibt es unabhängig von dem Report keinen ernsthaften Zweifel an der generellen Stoßrichtung, dass die Volksbefreiungsarmee ihr Nukleararsenal ausbaut. Zuletzt entdeckten US-Wissenschaftler im Sommer den Bau von über hundert chinesischen Atomsilos in den nördlichen Wüstengebieten auf Satellitenfotos.