Europa League

Rapid jubelt nur kurz bei Dinamo Zagreb

Emanuel Aiwu bewies gegen Dinamo Zweikampfhärte, einmal unbeabsichtigt auch gegen Teamkollegen Martin Moormann.
Emanuel Aiwu bewies gegen Dinamo Zweikampfhärte, einmal unbeabsichtigt auch gegen Teamkollegen Martin Moormann. REUTERS
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Die Hütteldorfer gingen durch Christoph Knasmüllner zwar früh in Führung, mussten sich am Ende aber 1:3 geschlagen geben.

Auf die sonst auch auswärts gewohnte Unterstützung seiner Fans musste Rapid in der Europa League in Zagreb verzichten. Die Uefa hatte wegen Vorfällen beim Gastspiel bei West Ham nicht nur eine Geldstrafe verhängt, sondern auch den Gästesektor im Maksimir Stadion zur Sperrzone erklärt, obwohl der Protest der Hütteldorfer erst am Montag verhandelt wird. Einige grün-weiße Fans traten die Reise nach Kroatien dennoch an und fanden – ganz legal – auf der Haupttribüne Platz. Sie hatten schon früh Grund zu jubeln, denn Christoph Knasmüllner verwertete einen Lochpass von Robert Ljubicic via Innenstange zur 1:0-Führung (8.).

Ein Traumstart für die Mannschaft Dietmar Kühbauers, bei der Filip Stojkovic kurzfristig die Verletztenliste (Leo Greiml, Kevin Wimmer, Dejan Petrovic, Taxiarchis Fountas, Richard Strebinger) noch einmal verlängerte. So kam Martin Moormann in der Innenverteidigung zu seinem Europacup-Debüt. Der 20-Jährige sah dann, wie Mislav Orsic sich am am Flügel durchsetzte und Bruno Petkovic dessen Maßflanke zum 1:1 einköpfelte (12.). Auch Dinamo Zagreb war also gleich mit seiner ersten Chance erfolgreich.

Sechs Partien und damit den ganzen Oktober hat Rapid zwar nicht immer geglänzt, aber bei vier Siegen keine einzige Niederlage kassiert. Dennoch fehlte die letzte Überzeugung, zu selten gelang es den Ball über mehrere Stationen in den eigenen Reihen zu halten und damit Ruhe ins Spiel zu bringen.

Zusammenstoß mit Folgen

Den nächsten Dämpfer setzte es für die Hütteldorfer, als Moormann und Teamkollege Emanuel Aiwu mit den Köpfen zusammenstießen (18.). Beide bluteten, Ersterer musste ausgewechselt werden, Zweiterer bekam später einen Turban. Für Ersatzmann Leopold Querfeld war es der überhaupt erste Einsatz bei den Profis. Insofern sei es dem 17-Jährigen nachgesehen, dass er in der 34. Minute erst das Abseits aufhob und dann den entscheidenden Zweikampf gegen Komnen Andric verlor – 2:1, Dinamo hatte das Spiel gedreht.

Auf den Rängen wurde lautstark gefeiert, dass eine Längstribüne nach dem Erdbeben im März 2020 wegen Einsturzgefahr leer bleiben muss, fiel akustisch kaum ins Gewicht. Die Pläne für ein neues Stadion liegen bereit, entworfen hat sie Otto Barić jr., Sohn der verstorbenen Trainerlegende.

Rapid agierte zu zaghaft, dabei schien die Dinamo-Abwehr unter Druck keinesfalls unüberwindbar. Gefährlich wurde es allerdings erst wieder nach einem Freistoß von Marco Grüll, der Ercan Karas Kopf, nicht aber ins Tor fand (44.). Auf der Gegenseite war Orsic noch näher dran, sein Freistoß ging an die Stange (63.). Während die Einwechslungen von Thierno Ballo und Koya Kitagawa (ein Schuss ins Außennetz, 80.) das grün-weiße Spiel kaum zu beleben vermochten, sorgte Josip Sutalo nach einem Freistoß für das 3:1 und die Entscheidung (83.).

Mit drei Punkten sind die Hütteldorfer Gruppenletzter, der Aufstieg bleibt wie Rang drei (Conference League) noch in Reichweite. Der Druck aber ist gewachsen.

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