Coronavirus

Großbritannien lässt neues Covid-Medikament zu

Das Medikament Molnupiravir soll direkt nach Infektion eingenommen werden.
Das Medikament Molnupiravir soll direkt nach Infektion eingenommen werden.Die Presse/Clemens Fabry
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Das Medikament Molnupiravir des Herstellers Merck ist in Großbritannien als Mittel gegen Covid-19 genehmigt worden. In der EU wurde bisher nur Remdesivir als Wirkstoff gegen Symptome von Corona zugelassen.

Großbritannien hat als erstes Land weltweit eine von den US-Konzernen Merck und Ridgeback Therapeutics entwickelte Pille für den Einsatz als Medikament gegen Corona genehmigt. Das teilte die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde MHRA mit. Die Pille mit dem Namen Molnupiravir (MSD) soll möglichst bald nach einem positiven Corona-Test eingenommen werden, spätestens jedoch fünf Tage nach Auftreten von Symptomen. Noch dieses Jahr sollen zehn Millionen Pillen produziert werden. Im Jahr 2022 sollen weitere 20 Millionen dazukommen.

Acht verschiedene Medikamente im Prüfverfahren

Merck ist aber nicht der einzige Hersteller, der an Medikamenten gegen Corona forscht. Die Experten der EMA prüfen auf verschiedenen Stufen derzeit die Daten von acht möglichen Covid-Medikamenten. Das Prüfverfahren des Herstellers Eli Lilly wurde etwa bereits gestoppt. Das Pharmaunternehmen habe selbst das Mittel zurückgezogen, teilte die EMA am Mittwoch mit. Es ging dabei um ein Kombinationspräparat der beiden monoklonalen Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab.

Die Experten der EMA hatten die Daten aus Studien des Herstellers seit März in einem beschleunigten Verfahren bewertet. Einige Fragen zur Qualität des Medikamentes hätten aber noch beantwortet werden müssen, wie die EMA mitteilte. Die Entscheidung, das Präparat zurückzuziehen, habe aber das Unternehmen selbst getroffen. Das bedeutet aber nicht, dass das Medikament ganz vom Tisch ist. Das Mittel dürfe aber auf Basis von nationalen Regeln weiter verschrieben werden, hieß es.

In der EU bisher nur Remdesivir zugelassen

Die EU-Kommission hatte noch im September einen Rahmenvertrag über die Anschaffung des Covid-19-Medikaments von Eli Lilly abgeschlossen. 18 Staaten wollten sich daran beteiligen. In der Europäischen Union gibt es bisher erst ein Medikament, das zur Behandlung von Covid-19 zugelassen ist: Remdesivir.

FDA prüft Notfallzulassung für Pfizer-Medikament

Auch der Corona-Impfstoffhersteller Pfizer forscht an einer Tablette gegen die Krankheit. Die Ergebnisse der neuesten Studie zum Medikament Paxlovid sind sehr erfolgsversprechend. Nach Unternehmensangaben vom Freitag soll es das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder des Todes wegen Covid-19 um 89 Prozent reduzieren.

Die Daten sollen nun so schnell wie möglich bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht werden, wo aktuell bereits ein Überprüfungsverfahren für eine Notfallzulassung läuft, wie Pfizer weiter mitteilte. An der Börse sorgte dies vor der offiziellen Börsenzeit für einen Kurssprung um neun Prozent.

(APA/red)

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