Die wunderbaren Abenteuer und Dialoge von Leopard Rigo und Mäuschen Rosa zaubern dem Leser ein Lächeln ins Gesicht. Und anmimieren zum Nachdenken.
Rosa gehört zu den unspektakulären Tieren im Zoo. Was einerseits bedeutet, dass die Leute keinen Eintritt zahlen, um sie zu sehen. (Ihr ist das egal, sie sieht sich als Bonusmaus für jene, die gut hinschauen.) Andererseits kann sie sich frei bewegen und den alten Leoparden Rigo besuchen, wann immer sie will. Und sie will oft, denn sie hat ihn noch lieber als Popcorn. Ihre Gespräche und kleinen Abenteuer formen 31 Geschichten, die stets Großes streifen: Ob sich Rosa nun verpuppt, um eine Schmettermaus zu werden oder überlegt, duftendes Kaugummipapier zu fressen.
Es sind witzige und vor allem auch nachdenkliche Geschichten über die Qual der Wahl oder die vielen Zufälle, die nie passieren. Rosa stellt Fragen wie "Wo ist unser Erstaunen hingekommen?" und Rigo antwortet mit: "Ja, es ist schade, wenn man aufhört, sich zu wundern. Sich wundern ist wunderbar.“ Eben das kann man auch über dieses Buch sagen, es ist schon der zweite Band über das ungleiche Paar, geschrieben von Lorenz Pauli: Ein Geschichtenschatz, klug und zärtlich, der den Lesern unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Vor allem auch wegen der leichtfüßigen, unverwechselbaren Bilder der großartigen Illustratorin Kathrin Schärer, die das Mäuschen ausgelassen durch die Seiten tänzeln, hüpfen, klettern lässt.
Lorenz Pauli (Text) und Kathrin Schärer (Bild): Als Rigo Mäuse anpflanzte und Rosa die Leoparden erfand. 144 Seiten, € 20,60. Alter: Ab 5 Jahren. (Atlantis)