Zwischenbilanz

Chipmangel drückt Umsatz und Gewinn von Magna

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Das Geschäftsumfeld sei eines der volatilsten der letzten Jahre gewesen, so Konzern-Chef Kotagiri.

Wegen des weltweiten Chipmangels hat der kanadische Autozulieferkonzern Magna im dritten Quartal Umsatz eingebüßt und ist beim Nettoergebnis bis fast auf die Nulllinie zurückgefallen. Nach einer Verdopplung im zweiten Quartal sackten die Erlöse im dritten Quartal um 13 Prozent von 9,13 Milliarden auf 7,92 Milliarden Dollar (6,85 Milliarden Euro) ab. Der Nettogewinn brach von 405 Millionen auf elf Millionen Dollar ein, gab Magna am Freitag bekannt und senkte den Ausblick für das Gesamtjahr erneut.

"Das Geschäftsumfeld im dritten Quartal war eines der volatilsten, das wir in den vergangenen Jahren erlebt haben", erklärte Konzern-Chef Swamy Kotagiri dazu. Er sei aber zuversichtlich, dass Magna gut aufgestellt sein werde, sobald die aktuellen Störungen in der Branche abklingen würden, so der CEO. "Das derzeitige Branchenumfeld hat unsere Finanzergebnisse und den Ausblick belastet - aber wir sind zuversichtlich, dass unsere Ertragskraft und die Fähigkeit zur Cashflow-Generierung gesund bleiben", so Finanzvorstand Vince Galifi.

Im Segment Complete Vehicles - zu dem auch Magna Steyr in Graz zählt, wo man ganze Fahrzeuge zusammenbaut - sank der Quartalsumsatz um ein Zehntel von 1,40 Milliarden auf 1,26 Milliarden Dollar. In den neun Monaten zusammen stieg der Umsatz aber gegenüber dem Coronajahr 2020 um 26 Prozent von 3,66 Milliarden auf 4,60 Milliarden Dollar.

Der gesamte Magna-Konzern steigerte in den drei Quartalen die Umsätze von 22,08 Milliarden auf 27,13 Milliarden Dollar (23,45 Milliarden Euro), das Nettoergebnis legte von 19 Millionen auf 1,05 Milliarden Dollar zu. Das EBIT sank im Quartal von 778 Millionen auf 229 Millionen Dollar und stieg im den neun Monaten zusammen von 581 Millionen auf 1,56 Milliarden Dollar.

Konzern blieb unter Erwartungen

Umsatz und EBIT seien im dritten Quartal unter den Erwartungen geblieben, weil auch die Fahrzeugproduktion unerwartet gering gewesen sei, erklärte Magna. Bedingt sei das vor allem durch die anhaltende Verknappung von Halbleiterchips - mit der Folge unvorhersehbarer Produktionsumstellungen bei den Kunden und von Ineffizienzen in den Magna-Werken. Gedrückt worden seien die Ergebnisse zudem durch höhere Produktionskosten und eine 45-Millionen-Dollar-Rückstellung für technische Dienstleistungsverträge mit der Automobilsparte des angeschlagenen chinesischen Immobilienriesen Evergrande, laut Magna vor allem das Segment Complete Vehicles betreffend.

Den Ausblick 2021 senkte Magna erneut, wie schon im August und teils auch im Oktober. Der Gesamtumsatz wird im Gesamtjahr bei 35,4 bis 36,4 Milliarden Dollar erwartet, nach 38,0 bis 39,5 Milliarden Dollar laut bisheriger Annahme.

(APA)

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