Versäumnisse in der Impfkampagne überlagern derzeit so manchen Erfolg in der Bewältigung der Pandemie. Folgenschwere Fehler wurden aber auch schon zuvor gemacht.
Übersterblichkeit, Positivitätsrate bei den Tests und der Stringency Index der Maßnahmen zur Kontaktreduktion – die Impfquote ist nur der jüngste einer Reihe von Parametern, um den österreichischen Weg in der Pandemie-Bekämpfung einzuordnen. Mittlerweile aber natürlich der wichtigste.
Umso verhängnisvoller sind die Folgen einer Durchimpfungsrate von im europäischen Vergleich unterdurchschnittlichen 63 Prozent, die seit Monaten nur noch minimal steigt, nachdem die Regierung die Coronakrise im Frühsommer für beendet erklärte, die Impfkampagnen auslaufen ließ und den Großteil der Beschränkungen aufhob. Stetig steigende Zahlen an Infektionen und Intensivpatienten inklusive, am Freitag wurde mit 9388 positiven Tests ein neuer Jahreshöchstwert gemeldet, 356 Covid-19-Patienten liegen auf Intensivstationen. Um einen erneuten Lockdown abzuwenden, wird nun mit einem Kraftakt – in Form von massiven Verschärfungen der Regeln für Nichtimmune – versucht, die Impfquote rasch zu erhöhen. Die möglichen Auswirkungen werden sich frühestens Ende November zeigen.