Gespräch

Rückgabe von Raubgut: „Besser, man wartet“

Leitet seit 1994 Ausgrabungen im arabischen Raum, zuletzt in Libyen: Vincent Michel.
Leitet seit 1994 Ausgrabungen im arabischen Raum, zuletzt in Libyen: Vincent Michel.J. Spiewak
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Vincent Michel, Experte für Archäologie im arabischen Raum, konstatiert vermehrte Plünderungen.

In rot hinterlegten Vitrinen stehen vier Grabgottheiten, in feine Gewandfalten gehüllte Frauenhalbfiguren, wie sie in den Nekropolen Kyrenes in Libyen, einer der größten antiken Städte Nordafrikas, üblich waren. „An diesen Artefakten klebt Blut“, sagte ein Kurator bei der Eröffnung dieser Ausstellung im Louvre (noch bis Mitte Dezember). Erstmals stellt somit ein Museum in Frankreich illegal gehandeltes und beschlagnahmtes Kulturgut aus, seit 2016 gesetzlich erlaubt. Neben den vier Statuen präsentiert man noch zwei byzantinische Reliefs, vermutlich aus Palmyra.

Der zweite Initiator der Schau, Vincent Michel, Professor für Archäologie in Poitiers, war auf Einladung der Palmyra-Gespräche des Museumsverbands Icom am Donnerstag in Wien. Seit zehn Jahren konzentriert er sich auf den Kampf gegen die Ausbeutung archäologischer Stätten im arabischen Raum, den er sehr gut kenne, wie er der „Presse“ schilderte: Er führte seit 1994 Ausgrabungen in Palästina, Jordanien, Syrien, dem Irak durch, seit 2001 in Libyen, wo er die französische Mission leitet.

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