Am Samstag waren die Impfstellen in Österreich gut besucht, es gab teils lange Wartezeiten. Bereits in den vergangenen Tagen zeichnete sich eine größere Impfbereitschaft ab.
Ab Montag gilt die 2-G-Regel (geimpft oder genesen) fast überall dort, wo bisher 3-G galt. Das zeigt offenbar jetzt schon Auswirkungen auf das Impfgeschehen. Stefan Spielbichler vom Notruf Niederösterreich sagte im Ö1-„Mittagsjournal“, dass sich die größere Impfbereitschaft bereits die ganze Woche abgezeichnet habe. Bei allen Impfstellen gebe es einen „immensen Andrang“, so Spielbichler Am Samstag: „Wir merken das die ganze Woche, seit den ersten Ankündigungen. Vor allem in den Bereichen, wo es die ersten Ausreisekontrollen gab“. Im Vergleich zu den Vormonaten habe man in den ersten November-Tagen alleine bei den Impfbussen in Niederösterreich eine Verfünffachung der Impfungen verzeichnen können. In Tirol ist die Impfbereitschaft in den vergangenen Tagen ebenfalls angestiegen, sagte Impfkoordinator Christoph Stauder im „Ö1-Mittagsjournal".
Wien: Lange Wartezeiten
Aus anderen Ländern ist ähnliches zu hören. So war in den Sozialen Medien viel von langen Wartezeiten im Wiener Austria Center die Rede. Wie viele der Impfbereiten gekommen sind, um sich ihren ersten Stich zu holen - und wie viele bereits für eine Drittimpfung Schlange standen, ist allerdings nicht bekannt. Auch diese ist an 35 Standorten ohne Termin möglich.
Michael Berger vom Arbeiter-Samariter-Bund sagte gegenüber dem „ORF": „Impfen mit Anmeldung wäre optimal, so können wir uns besser einstellen. Wir versuchen, die Personen, die einen Termin gebucht haben, vorzuziehen. Die, die keinen Termin haben, müssen aktuell länger warten.“ Zumindest am Samstag war das laut Berichten von Wienern, die ins Austria Center pilgerten, nicht so. Auch mit Termin wartete man bis zu eineinhalb Stunden.
Auch Bilder aus Vorarlberg zeigen Menschen, die geduldig vor den Impfkojen in Einkaufszentren Schlange stehen. „Wir freuen uns über alle, die sich noch nicht impfen lassen haben und sich nun dazu entschließen. Ganz besonders hilft uns in der jetzigen Situation auch, wenn all jene, deren Vollimmunisierung schon mehr als sechs Monate zurückliegt, ihre Auffrischungsimpfung so rasch wie möglich durchführen lassen“, so Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP).
Mehr Impfangebote kommen
Impfangebote ohne Anmeldung werden derzeit auch in Salzburg überrannt. 1355 Menschen haben am Samstag die Möglichkeit genützt, sich ohne vorherige Terminvereinbarung gegen Corona impfen zu lassen. Zum Vergleich: In den vergangenen Wochen ließen sich in Salzburg pro Woche rund 2000 Personen impfen.
Da die neuen Regeln für kommenden Montag am Freitagabend angekündigt worden sind, habe man die bereits vorbereiteten Impfangebote nicht so schnell adaptieren können, heißt es aus dem Büro des Salzburger Landeshauptmanns Wilfried Haslauer (ÖVP). Man verweist auf rund 50 neue Impfaktionen, die ab nächster Woche im ganzen Bundesland geplant seien.
Das Comeback für die Landesimpfzentren wird auch in Niederösterreich früher als geplant (und damit noch vor Dezember) erfolgen. Begonnen werden soll mit einigen Standorten bereits "in wenigen Tagen", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Samstag gegenüber „ORF Niederösterreich". Die Menschen sollen so "sowohl für den Erststich als auch für die Auffrischungsimpfungen entsprechende Möglichkeiten haben, um sich impfen lassen zu können". Im Bundesland waren bis Mitte August 20 Landesimpfzentren in Betrieb gewesen. Sie wurden nach rund vier Monaten vorübergehend geschlossen.
Mitreden: Wie können Zweifler von der Corona-Impfung überzeugt werden? Diskutieren Sie mit!
(Red./APA)