Der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, lotst massenhaft Migranten aus dem Nahen Osten nach Europa, um die EU unter Druck zu setzen. Einige schaffen es bis zur deutsch-polnischen Grenze. Eine Reportage.
Im Nieselregen stehen vier Syrer auf dem Bahnsteig von Eisenhüttenstadt. Sie tragen dünne Pullover und Turnschuhe, ihr Gewand liegt eingepackt in blauen Müllsäcken auf dem nassen Beton. Die beiden Jüngeren ziehen fröstelnd die Schultern hoch, einer der Älteren kauert hinter einem Ticketautomaten, um dem kalten Wind zu entgehen. Ammar, einer der vier Syrer, begutachtet den roten Zugwaggon vor ihm.
„Fährt der sehr schnell?“, fragt der Mittvierziger. „Was glaubst du?“