Die Taliban haben hier ihr Büro und die USA eine wichtige Luftwaffenbasis. Das Golfemirat Katar unterstützt Fraktionen der Muslimbruderschaft und hält – trotz Kritik – die Fußball-WM ab. Den Nachbarn sind diese Ambitionen suspekt.
Es ist sein ganzer Stolz: Sieben Stockwerke ragt das al-Janoub-Stadion in die Höhe, erbaut nach Plänen der irakisch-britischen Stararchitektin Zara Hadid. „Hadid hat sich von der Gegend hier inspirieren lassen“, berichtet der katarische Projektleiter Abdulaziz Ali al-Ishaq. Hier im Meer vor Dohas Stadtteil al-Wakra wird nach Perlen getaucht. Das Fußballstadion hat deshalb die Form einer riesigen Muschel. „Die Sitze sind die Wellen“, sagt Abdulaziz Ali al-Ishaq und deutet auf die blauen Zuschauerränge. Einige Plätze dazwischen sind weiß. Damit sieht es von der Ferne so aus, als würden sich weiße Wellenberge durch die blaue See bewegen.
40.000 Zuschauer finden hier Platz. Eine Hightech-Anlage reguliert, welche Sitze wie stark gekühlt werden müssen. Eine gewaltige Klimaanlage sorgt im gesamten Stadion für die richtige Temperatur. Begeistert zeigt der Projektleiter auf die großen Ausgangsdüsen, aus denen eiskalte Luft geblasen wird. In Katar hat man alle technischen Register gezogen, um bei Spielen der großen Hitze trotzen zu können. Kommendes Jahr wird hier die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer abgehalten. Ein wichtiges Event für das kleine Golfemirat, das im vergangenen Jahrzehnt seinen regionalen Einfluss sukzessive ausgebaut hat.