Fußball

Copperfield von Favoriten

Karim Adeyemi traf wie schon im Hinspiel gegen Austria erneut zum 1:0. Auf Salzburgs Stürmerstar ist weiterhin Verlass.
Karim Adeyemi traf wie schon im Hinspiel gegen Austria erneut zum 1:0. Auf Salzburgs Stürmerstar ist weiterhin Verlass. APA
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Austria-Trainer Manfred Schmid ärgert das 0:1 und die gegen Salzburg gerissene Heimserie. Der violette Saisonverlauf aber imponiert.

Wien. Foul oder nicht Foul? Warum sah der VAR nichts? War der eigentliche Referee im falschen Spiel, und warum musste man dieses Spiel so verlieren? Austria-Trainer Manfred Schmid schien ratlos und verärgert. Dass man gegen Salzburg nach beherztem Spiel verlieren kann, ist nichts Außergewöhnliches. Auch, dass Adeyemi wie schon im Hinspiel den einzigen Treffer geschossen hatte, war nicht gänzlich unerwartet. Dass jedoch ein umstrittenes, nicht gegebenes Foul von Ulmer das Ende der ungeschlagenen Heimserie einläutete, ärgerte Schmid noch lang nach Schlusspfiff.

Adeyemi, gerade einmal seit drei Minuten im Spiel, verbuchte seinen elften Saisontreffer. Laut Ansicht Schmids hätte das Tor partout nicht zählen dürfen, hätte Schiedsrichter Andreas Heiß das Foul von Andreas Ulmer an Lukas Mühl ahnden müssen. „Es war nur eine leichte, aber ganz klar eine Berührung. Mit der brachte er ihn aus der Balance! Für mich ist das ein Foul und daher eine Fehlentscheidung“, sagte Schmid. Freilich sahen das andere nicht so, Heiß schwieg dazu. Auch aus der VAR-Zentrale der Bundesliga in Meidling kam kein Zuruf. Manchmal hat man es als Trainer eben schwerer, als Zuschauer glauben möchten.

Austria demonstrierte damit jedoch einmal mehr, wie Salzburgs Power-Spiel beizukommen ist. Fünferkette, hohes Pressing und, da hat Violett noch gehörig Aufholbedarf, bessere Pässe und weitaus bessere Chancenauswertung wären nötig, um den Seriensieger aus der Spur zu drängen. Wobei Schmid, 50 und in seiner ersten Saison als Cheftrainer, auch nicht müde wurde, den Unterschied zwischen Austria und einem Champions-League-Klub klarzustellen. Man habe sich „gegen eine richtig starke Mannschaft richtig gut präsentiert“. Kaufen könne man sich davon freilich nichts. Gesagt sein aber musste es.

Wege, Ideen und Wahrheiten

Die nun anhebende zweiwöchige Länderspielpause wolle er dazu nutzen, den Seinen weiter neue Ideen einzuimpfen, Wege zu skizzieren und viel zu trainieren, damit die in Favoriten – trotz anhaltender Geräusche auf der finanziellen Ebene – entstandene Euphorie nicht wieder verebbt.
Hätte ihm einer zu Saisonbeginn gesagt, „wie gut wir spielen“, hätte wohl auch Schmid lachen müssen. „Darauf kann man stolz sein. Am Beginn der Saison konnte keiner damit rechnen, außer man wäre ein Wahrsager oder ein David Copperfield. Wenn man schaut, wie wir jetzt dastehen und wie wir Fußball spielen, das konnte man nicht erwarten.“
Bei Salzburg hingegen läuft alles genau nach Plan: zwölfter Sieg im 14. Spiel, ungeschlagen, und das ohne Cheftrainer Matthias Jaissle, den das Coronavirus außer Gefecht gesetzt hat. Mit dem 1:0 bei Austria kehrte der Serienmeister nach der ersten Pflichtspiel-Saisonniederlage (in der Champions League bei VfL Wolfsburg) sofort auf die Siegerstraße zurück. (fin)

Bundesliga 14. Runde

SP S U N TORE P
1. Salzburg 14 12 2 0 25 38
2. Sturm Graz 13 7 2 4 8 23
3. WAC 13 6 3 4 0 21
4. Klagenfurt 14 4 6 4 0 18
5. Ried 14 4 5 5 -11 17
6. Hartberg 14 4 5 5 1 17


7. Rapid 13 4 4 5 1 16
8. Austria 14 3 7 4 2 16
9. Admira 14 3 5 6 -2 14
10. Lask 14 3 4 7 -4 13
11. Altach 13 3 4 6 -9 13
12. WSG Tirol 14 2 7 5 -11 13

14. Runde: Hartberg – Klagenfurt 0:2, Admira – Ried 1:2, Austria – Salzburg 0:1, Lask – WSG Tirol 3:0, Altach – Sturm Graz abgesagt.
Torschützen: 11 Adeyemi (Salzburg) 8 Pink (Klagenfurt) 7 Jantscher, Yeboah (beide Sturm).
Samstag: Ried – Hartberg, Rapid – Altach, Salzburg – Admira (je 17 Uhr).
Sonntag: Austria Klagenfurt – Austria, WSG – WAC (je 14.30 h), Sturm – Lask (17 Uhr, live, Sky).

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