Die Zahl der Flugzeuge, die aus nahöstlichen Regionen Minsk anfliegt, steigt offenbar stark. Darin sitzen meist Migranten mit Ziel EU. Belarus dürfte das arrangieren.
Minsk/Warschau/Vilnius/Brüssel. Vor dem Hintergrund der seit Monaten wachsenden Welle von Migranten, die über Belarus kommend versuchen, in die EU zu gelangen, gibt es neue Beweise, wonach das belarussische Regime den Zustrom steuert. Demnach sei die Zahl der Flugzeuge, die aus nahöstlichen Regionen das autoritär regierte osteuropäische Land ansteuern, zuletzt gestiegen, berichtet die „Welt am Sonntag“. In ihnen sind großteils Menschen, die nicht vorhaben, in Belarus zu bleiben, sondern über Polen, Litauen oder Lettland illegal in die EU einzudringen – meist mit Ziel Deutschland.
Laut neuesten Landeplänen des internationalen Flughafens Minsk seien bis März pro Woche rund 40 Flüge aus Damaskus, Dubai und Istanbul geplant, schrieb die „Welt am Sonntag“. Diese Flughäfen würden am häufigsten von Zuwanderungswilligen für Direktflüge nach Belarus genutzt. Damit gebe es nun mehr als doppelt so viele Flüge aus dieser Region nach Minsk als im Winter 2019/2020. Damals landeten etwa 17 Maschinen von diesen und anderen Airports in Nahost bzw. der Türkei in Minsk. Die Zahl sei seit Beginn der Pandemie zeitweise gesunken. Iraks Regierung hat vor einiger Zeit auf Druck der EU versprochen, keine Direktflüge von Bagdad nach Minsk mehr zuzulassen.