Im Gespräch

Zwölf Töne und Schrammelklang

Privat
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Rainer Bischof bringt die Ästhetik der Schönberg-Schule und die Musiktradition seiner Heimatstadt unter einen Hut. Auch im Lockdown blieb er höchst aktiv.

Unterkriegen lässt sich ein Rainer Bischof nicht: „Das lernt jeder Künstler, mit Kränkungen oder Zurückweisungen umzugehen“, sagt der Wiener Komponist. „Ich war ja auch immer stolz auf meine Feinde!“ Viel Feind, viel Ehr', heißt es. Dem Sprichwort stimmt Bischof zu: „Feinde bringen einen weiter!“ In diesem Sinn war auch die für viele so niederschmetternde Zeit der „Lockdowns“ in der Pandemie für ihn zunächst vor allem ein Motor der Kreativität. „Vom Schöpferischen her betrachtet,“ sagt er, „war das erstaunlich: Ich habe so viel gearbeitet wie noch nie.“

Die Bilanz der vergangenen eineinhalb Jahre liest sich tatsächlich verblüffend: zwei Streichquartette, ein großes Orchesterwerk – „eine Trauermusik für den im Juli verstorbenen Friedrich Danielis“ –, ein Violinkonzert – „mein Viertes“ – und zwei Liederzyklen. Wobei der tönende Epitaph für Danielis das zweite Gedächtniswerk ist, das Bischof in jüngerer Vergangenheit komponiert hat: „Auch für Herwig Zens habe ich eine Trauermusik geschrieben. Wie Danielis war er einer meiner Lebensmenschen. Danielis verdanke ich, dass ich die Stadt Venedig wirklich lieben gelernt habe. Jedes Jahr habe ich ihn dort besucht, und immer wieder hat er mir dort Dinge jenseits der ausgetretenen Touristenpfade erschlossen.“

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