Corona

Gartlehner: Quarantäne für Geimpfte als möglicher nächster Schritt

Wer sich jetzt impfen lässt, erreicht erst nach 5-6 Wochen Vollimmunität.
Wer sich jetzt impfen lässt, erreicht erst nach 5-6 Wochen Vollimmunität.(c) APA/WOLFGANG SPITZBART (WOLFGANG SPITZBART)
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Der Epidemiologe fordert eine starke Kampagne für den dritten Stich gegen das Coronavirus.

Der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems hält eine Quarantäne für geimpfte Kontaktpersonen für eine mögliche „Stellschraube“, falls die aktuelle Corona-Welle nicht brechen sollte. Dieser Schritt könne notwendig sein, weil aktuelle Studien zeigen, dass Geimpfte kurzzeitig eine ähnlich hohe Spitzenviruslast wie Ungeimpfte aufweisen, wie Gartlehner am Dienstag im „Ö1-Morgenjournal" erklärte. Daher könnte es „eventuell einer der nächsten Schritte“ sein, dass Geimpfte, deren Impfung länger als sechs Monate zurückliegt, als K1 statt K2 eingestuft werden und damit in Quarantäne müssen.

Eine „wirklich starke Kampagne“ fordert Gartlehner für den dritten Stich. Denn Personen, die nun zum ersten Mal geimpft werden, würden erst nach fünf bis sechs Wochen die Vollimmunität erreichen, das sei zu spät für die aktuelle Welle.

Mit den Drittimpfungen hingegen könne man die Immunität innerhalb von einer Woche bis zehn Tagen nach oben bringen. Das habe sich auch in Israel gezeigt, wo die Gültigkeit des grünen Passes sogar auf sechs Monate nach der zweiten Impfung verkürzt wurde.

Effekt von 2-G in spätestens zehn Tagen abschätzbar

Wann der Höhepunkt der vierten Welle in Österreich erreicht sein wird, ist für den Epidemiologen schwer abzuschätzen. „Ich denke es wird sich wahrscheinlich in den nächsten ein, zwei, drei Wochen stabilisieren“, sagte er - wahrscheinlich aber auf einem hohen Niveau. In manchen Bundesändern mit niedriger Impfquote und hohen Inzidenzen sei nicht wirklich abzuschätzen, wie es weitergehen werde.

Zu möglichen lokalen Lockdowns meinte Gartlehner, in den nächsten zehn Tagen sollte man einen Effekt von 2-G sehen - sonst „müsste sich Oberösterreich wirklich überlegen, was die nächsten Schritte sind."

(Red.)

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