Karas kandidiert als EU-Par­laments­präsident

Othmar Karas, top candidate of Austria´s OeVP Party for the European elections, delivers a speech during a campaigning event of the European Parliament elections in Vienna
Othmar Karas, top candidate of Austria´s OeVP Party for the European elections, delivers a speech during a campaigning event of the European Parliament elections in Vienna(c) REUTERS (LISI NIESNER)
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Der langjährige ÖVP-Europaabgeordnete Othmar Karas wirbt noch um Unterstützung in der Europäischen Volkspartei. Seine eigene Delegation steht hinter ihm.

Es wäre die Krönung seiner langjährigen Karriere als Europaabgeordneter: Othmar Karas kündigte am Dienstag seine Kandidatur als Präsident des Europäischen Parlaments an. Der ÖVP-Abgeordnete, der in der Vergangenheit mit seiner eigenen Partei einige Differenzen ausgefochten hatte, wäre der erste Österreicher in diesem Amt. Laut eigenen Angaben unterstützt ihn nun die gesamte Delegation der ÖVP-Europaabgeordneten.

Karas gilt in Kreisen der Parlamentarier als weitgehend unabhängig. Diese Positionierung hat ihm Anerkennung in anderen Fraktionen verschafft. Deshalb wären seine Chancen bei einer Abstimmung im Plenum des Europaparlaments gut. Vorerst muss er allerdings von der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) nominiert werden. Dort sollen sich auch weitere Abgeordnete in Stellung gebracht haben. Ein Name der dabei immer wieder auftaucht, ist jener von Roberta Metsola, einer Christdemokratin aus Malta. Auch die Niederländerin Esther de Lange dürfte sich Chancen ausrechnen. Zuletzt wurde auch die ehemalige polnische Ministerpräsidentin Ewa Kopacz ins Spiel gebracht. Fraktionschef Manfred Weber unterstützt laut internen Kreisen Metsola.  Die Nominierung in der EVP-Fraktion ist für Ende November geplant.

Anfang des Jahres findet dann die Wahl im Plenum des Europaparlaments statt. Zwischen den großen Fraktionen des Hauses ist vereinbart, dass die ersten zweieinhalb Jahre dieser Legislaturperiode ein Sozialdemokrat - derzeit der erkrankte David Sassoli - das Amt des Präsidenten bekleidet, in den weiteren zweieinhalb Jahren dann ein Mitglied der EVP. Jedoch gibt es bereits Stimmen unter den Sozialdemokraten, nicht auf den Vorsitz zu verzichten.

Karas betonte bei seiner Ankündigung, dass er mit einem eigenen Programm als Präsident antreten werde. Er möchte den Parlamentarismus auf europäischer Ebene wieder stärken und eine Weiterentwicklung der EU fördern. Ausdrücklich betonte er: „Ich stehe politisch in der Mitte und bin unabhängig“.

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