Personal am Limit

"Fünf nach 12": Protest des Pflegepersonals

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Die Initiative „Offensive Gesundheit“ hat am Mittwoch die 400.000 Mitarbeiter aus Österreichs Gesundheitsberufen zum Protest gegen den Personalmangel aufgerufen. Kritisiert werden die „Untätigkeit" der Regierung in der Gesundheitskrise und die prekären Arbeitsbedingungen.

5 Minuten nach 12 Uhr Mittag sind am Mittwoch Beschäftigte aus Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufen zur Protestaktion „Fünf nach zwölf“ antreten. Das medizinische Personal hat gemeinsam für eine kurze Zeit die jeweiligen Arbeitsstätten verlassen, um vor dem Betrieb gegen die „Untätigkeit" des Gesundheitsministers und der Regierung zu protestieren. Es sei „5 nach 12“ für die Gesundheit, so lautet das Credo.

Österreich befindet sich seit fast zwei Jahren in der größten Gesundheitskrise seit 100 Jahren. Die Regierung hat aber noch immer keine der dringend nötigen Reformmaßnahmen gesetzt, die den Beschäftigten in Gesundheitsberufen ihre tägliche Arbeit erleichtern würde, so die Initiative. „Die Kollegen geraten an ihre Grenzen, daher kommt es aktuell zu einer Austrittswelle", sagt ein Vertreter der „Offensive Gesundheit“.

Personal am Limit

„Viele unserer Beschäftigten sind bereits jetzt körperlich und psychisch am Limit“, erklärten die Vertreter, die damit auch auf jüngste Umfragen in den einzelnen Berufsgruppen verweisen: „Emotionale und körperliche Überlastung sind mittlerweile keine Ausnahme mehr, und wir müssen unsere Kollegen davor schützen. Wir brauchen also eine sofortige Entlastung der Mitarbeiter, um rasch gegensteuern zu können.“

Bereits vor der Krise litt der Gesundheitsbereich unter massivem Personalmangel. Die Pandemie verschärfe diese Entwicklung noch. Es brauche nicht noch mehr schöne Worte der Politik, sondern endlich eine adäquate Entlohnung, mehr Freizeit und dringend mehr Personal. Zusätzlich brauche es rasch eine grundlegende Ausbildungsreform sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, um nicht noch weiter in die gefährliche Versorgungskrise zu schlittern.

(APA/red.)

(APA/red.)

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