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Corona-Cluster auf Krebsstation in Steyr

Coronavirus - Intensivstation
Coronavirus - IntensivstationAPA/dpa/Sebastian Gollnow
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Auf der Krebsstation im Steyrer Krankenhaus hat sich ein Corona-Cluster entwickelt. Sechs Mitarbeiter haben sich mit dem Virus infiziert, drei davon sind nicht geimpft.

Im Phyrn-Eisenwurzen Klinikum kam es unter den Mitarbeitern der Krebsabteilung zu mehreren Corona-Infektionen, wie die „Kronen Zeitung“ berichtet. Demnach haben sich sechs Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Drei von ihnen waren geimpft, bestätigte der Krisenstab des Landes Oberösterreich. Der oberösterreichische SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder sah auch ein Versäumnis der zuständigen Gesundheitsreferentin LHStv. Christine Haberlander (ÖVP).

Nun werden die Hygienemaßnahmen für die Mitarbeiter des Steyrer Krankenhauses verschärft. Zusätzlich zur FFP2-Maskenpflicht müssten alle Beschäftigten im Patientenkontakt einen 3G- bzw. seit Mittwoch einen 2,5G-Nachweis vorlegen, der von den zuständigen Führungskräften kontrolliert werde, hieß es aus dem Krisenstab. Gerade in sensiblen Bereichen wie der Onkologie würden die Hygienemaßnahmen immer wieder kontrolliert, überprüft und bei Bedarf auch überarbeitet.

Besuchersperre, Mindestabstand und Faceshield

Die Mitarbeiter und Patienten der Krebsstation wurden zudem unabhängig vom Impfstatus regelmäßig PCR-getestet. Vor jedem Dienstantritt wurde ein Antigen-Test abgenommen, hieß es. Trotzdem ist es zu dem Cluster gekommen. Die infizierten Mitarbeiter haben sich umgehend in Quarantäne begeben.

Eine Besuchersperre wurde installiert. Die Beschäftigten tragen nun zusätzlich zur FFP2-Maske ein Faceshield. Aufenthaltsräume dürfen nur mehr von zwei Personen gleichzeitig aufgesucht werden, es gilt ein Mindestabstand von einem Meter.

Für Diskussionen sorgt auch der Impfstatus der infizierten Mitarbeiter. Gesundheitsholding-Pressesprecherin Jutta Oberweger sagt, man solle den Fokus nicht auf die ungeimpften Mitarbeiter legen. Man könne nicht sagen, dass die Infektionen von ihnen ausgegangen sind. Jedenfalls werden man nun versuchen, den Ursprung des Clusters zu finden.

200 Krankenhausmitarbeiter in OÖ infiziert

SPÖ-Gesundheitssprecher Binder forderte eine Corona-Impfpflicht auf sensiblen Krebsstationen, das sei angesichts anderer verpflichtender Impfungen im Gesundheitswesen nicht aus der Luft gegriffen. Bloße Appelle würden nicht wirken, wenn eine Hälfte der ÖVP-FPÖ-Koalition im Land diese torpediere.

Die Personalnot in den Krankenhäusern habe sich durch die Pandemie verschärft, zumal aktuell 200 Beschäftigte an Covid-19 erkrankt seien. "Alle Entscheidungsstrukturen sind bei LH Stelzer und LH-Stellvertreterin Haberlander gebündelt. Sie tragen mit ihren Entscheidungen die Verantwortung für den Cluster im Krankenhaus Steyr und die Hunderte Ausfälle beim Personal wegen Covid-Erkrankungen", forderte Binder aktives Krisenmanagement ein.

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(APA/Red.)

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