Neurologie

Wer nichts riecht, verliert auch Erinnerungen

Covid bewirkt oft Anosmie, andauernden Verlust des Geruchssinns. Das wirkt verstörender, als Nichtbetroffene glauben mögen. Was dieser Sinn für uns und andere Lebewesen bedeutet, schildert ein neues Buch namens „Die Nase vorn“.

Eine Welt ohne Gerüche: Dass das für viele Erkrankte zur Realität wird, zählt zu den Schrecken von Covid-19. Der Geruchssinn wird gern unterschätzt, er gilt uns als nicht so wichtig, ja als niederer Sinn. Was wohl daran liegt, dass auf ihm keine spezifisch menschliche, Kultur begründende Fähigkeit aufbaut – im Gegensatz zum Hörsinn (Sprache) und Sehsinn (Schrift).

Das hat Gründe: Er eignet sich schlechter zur Abstraktion, und er bleibt in der Nähe. Die Nase reicht weniger weit als das Ohr und vor allem viel weniger weit als das Auge, das nicht einmal auf ein Medium angewiesen ist, das sogar Strahlen wahrnimmt, die viele Lichtjahre durch die Leere gereist sind. Die Sterne können wir nur sehen. Auch der Geruchssinn nimmt Information auf.

Aber nicht in Form von elektromagnetischen Wellen oder Luftwellen, sondern von Molekülen, oft von Lebewesen ausgesandt. Meist sind es eher kleine Moleküle – sie sollen ja über die Luft kommen.

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