Ja, aber: „Sustainable Commerce Report“ von HV und EY ist vorsichtig positiv.
Bis 2050 soll Europa klimaneutral sein, Österreich schon 2040. Vor diesem Hintergrund befragten der Handelsverband und EY 1000 Konsumenten, um deren Einstellung zu Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Produkten zu erfragen. Die wurde mit den Erfahrungen von 81 Händlern verglichen.
Ergebnis: Bei Lebensmitteln steht Nachhaltigkeit an dritter Stelle, nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis (87 Prozent) und hoher Qualität (83 Prozent). Erst dann folgten Nachhaltigkeitskriterien: Regionalität (77 Prozent), Tierwohl (72 Prozent), Müllreduktion & Recycling (62 Prozent) und Vermeiden von Verschwendung (55 Prozent). Kleidung kauft die Hälfte „nach dem Preis“.
Genau dieser höhere Preis für nachhaltige Produkte ist die größte Hemmschwelle (47 Prozent), gefolgt von Verzichtsunwillen (36 Prozent), Bequemlichkeit (25 Prozent) und fehlender Aufklärung (21 Prozent).
Jedoch zeigte sich die Hälfte der Konsumenten bereit, bis zu fünf Prozent ihres Einkommens aufzuzahlen, ein Viertel sogar zehn Prozent.
Sie, so das Fazit, lassen sich über positive Anreize wie grüne Bonusprogramme adressieren. Die fanden drei Viertel aller Befragten interessant.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13. November 2021)