Der frühere Grün-Politiker Christoph Chorherr und weitere neun Personen blicken einem Strafprozess entgegen. Es geht um Amtsmissbrauch, Bestechlichkeit und Bestechung.
Die seit 2017 laufenden Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zum Wiener Heumarkt-Bauprojekt münden nun in eine Amtsmissbrauchs-Anklageschrift. Im Zentrum steht der frühere Wiener Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr (60). Insgesamt sind zehn Personen angeklagt. Die Vorwürfe: Amtsmissbrauch, Bestechlichkeit und Bestechung in verschiedenen Beteiligungsformen. Auch 21 Verbände sind angeklagt. Diesen drohen Bußgeldzahlungen.
Die WKStA sieht brisante Zusammenhänge – nämlich zwischen Spenden, die von Vertretern der Baubranche an den einst von Chorherr geführten Wohltätigkeits- bzw. Schulverein „s2arch“ flossen, und Chorherrs politischer Tätigkeit. So steht der Ex-Politiker, der nunmehr als Bäcker arbeitet, etwa im Verdacht, beim Wiener Heumarkt-Projekt, eine befürwortende Haltung eingenommen zu haben – eben weil Spenden an den genannten Verein zugunsten von Ausbildungsprojekten in Südafrika eingelangt seien. Bei diesen Projekten (Bezeichnung: Ithuba) ging es um den Bau von Schulen und Kindergärten.