Studie

Katzen verfolgen ihre Besitzer

Wiener Tierschutzhaus
Wiener TierschutzhausDie Presse / Clemens Fabry
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Eine neue Studie aus Japan belegt, dass Katzen die Bewegungen ihrer Besitzer verfolgen, auch wenn sie ihre Bezugspersonen nicht sehen können. Sie sind sogar überrascht, wenn ihre Besitzer an einem unerwarteten Ort auftauchen.

Als Katzenbesitzer hat man oft den Eindruck, man ist den felinen Vierbeinern gleichgültig – außer es ist Fütterungszeit. Für Hundebesitzer ist hingegen meist klar, dass sich die Tiere für ihre Halter interessieren. Dr. Saho Takagi von der Kyoto Universität in Japan und Kollegen hatten Zweifel an dieser Wahrnehmung. Nun zeigen die Ergebnisse ihrer Studie, dass Katzen ein ähnlich ausgeprägtes Interesse an ihren Besitzern haben wie Hunde.

Demnach verfolgen Katzen die Bewegungen ihrer Besitzer durch Räume - allein anhand ihrer Stimme. Auch wenn sie ihre Bezugspersonen nicht sehen können, haben sie ein mentales Bild und eine Vorstellung, wo sich diese aufhalten.

Überrascht von unerwartetem Ortswechsel

Im Rahmen der Studie haben die Forscher untersucht, wie Katzen ohne visuelle Hinweise auf die Stimme ihrer Besitzer reagieren. Dazu wurden 50 Hauskatzen einzeln in Räume gesperrt, in denen die Stimmen ihrer Besitzer oder fremder Personen abgespielt wurden. Dann wurden die Stimmen erneut abgespielt, aber von einem weiter entfernten Lautsprecher. Die Reaktion der Vierbeiner wurde dann anhand ihrer Ohr- und Kopfbewegungen beurteilt.

Laut der Studie waren die Katzen überrascht, wenn ihre Besitzer scheinbar von einem Ort zum anderen „transportiert" wurden. Das sei ein Hinweis, dass die Vierbeiner sozialräumliche Wahrnehmung haben, so Takagi. Das heißt, sie haben anhand von Geräuschen und Lauten eine mentale Vorstellung davon, wo sich andere aufhalten. Das sei ein erster Schritt zu höheren kognitiven Prozessen wie Vorausplanung und Vorstellungskraft. Katzen könnten demnach zu komplexen Gedanken fähig sein.

Diese Fähigkeit haben auch andere Tiere, wie etwa Erdmännchen. Es ist also nicht ganz verwunderlich, dass auch Katzen Dinge und Personen wahrnehmen können, die sie nicht sehen können.

„Als Nahrungs- und Sicherheitsquelle äußerst wichtig"

Das bestätigt auch Roger Tabor, Biologe und Moderator der BBC-Fernsehserie „Cats“ gegenüber dem Guardian. Diese Fähigkeit sei „für das Überleben der Katze entscheidend.“ Katzen müssten sich in ihrem Territorium orientieren und auch wissen, wo sich andere Katzen aufhalten. Bei der Jagd sei diese Wahrnehmung besonders wichtig. Auch dass Katzen den Standort ihrer Besitzer verfolgen, ist für Tabor keine Überraschung. Immerhin seien die Katzenbesitzer im Leben der Vierbeiner „als Nahrungs- und Sicherheitsquelle äußerst wichtig.“ 

(and)

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