Die Verhandlungen in Glasgow gestalten sich zähflüssig, ein für Donnerstag angekündigter Entwurf verzögert sich.
Ein weiterer Entwurf verzögert sich, nachdem sich die Konflikte abgezeichnet haben. Der Entwurf der Schlusserklärung dieser 26. Klimakonferenz in Glasgow vom Mittwoch hat mit einem Tabu gebrochen und offenbar ist dies der zentrale Knackpunkt.
Verhandlungsführer Alok Sharma hat nämlich – nicht zuletzt aufgrund starken Drucks von Nicht-Regierungs-Organisationen – in den Entwurf erstmals die entscheidende Rolle der fossilen Energien (Kohle, Öl, Gas) für den vom Menschen verstärkten Treibhauseffekt erwähnt.
Dieser eine Satz im Punkt 19 – „Ruft die Vertragsparteien auf, das Phasing Out von Kohle und Förderungen für fossile Treibstoffe zu beschleunigen“ – war offenbar zu viel. Dem Vernehmen nach hat dieser eine Satz vor allem die Delegationen von Australien und Saudi-Arabien mobilisiert, um den Satz zu entschärfen oder überhaupt aus dem Text zu bekommen.
Weiter Konfliktzonen sind auf Klimakonferenzen alte Bekannte: Nord-Süd und Verbindlichkeit der Zusicherungen. Bei letzteren geht es vor allem darum, dass es bezüglich des Ausmaßes und der Zeiträume für die Verringerung von Treibhausgasen klare, nachvollziehbare (und kontrollierbare) Aussagen gibt. Zwischen den Staaten des globalen Südens und jenen des Nordens, den Industriestaaten, gibt es es Dissens um Geld; viel Geld.
Es geht um Hunderte von Milliarden US-Dollar. Es gibt noch keine Einigkeit (und keine verbindliche Verankerung) zusätzlichen Geldes für die Bewältigung von Schäden, die durch klimabedingte Katastrophen entstanden sind und entstehen werden. Leidtragende sind vor allem Länder, die am allerwenigsten Treibhausgase verursacht haben.