Ausstellung

Wie es der Wiener Psychoanalyse im Exil erging

1938 in Paris, beim letzten Weltkongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung vor dem Zweiten Weltkrieg: Anna Freud (die im Juni 1938 mit ihrem Vater nach London floh), Vilma Kovács.
1938 in Paris, beim letzten Weltkongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung vor dem Zweiten Weltkrieg: Anna Freud (die im Juni 1938 mit ihrem Vater nach London floh), Vilma Kovács.
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Eine Liste trug dazu bei, dass 1938 allen gefährdeten Schülerinnen und Schülern Freuds die Flucht gelang. Eine gelungene Ausstellung im Wiener Freud-Museum zeichnet ihre Schicksale.

Die Psychoanalyse aber, die im Laufe meines langen Lebens überallhin gekommen ist, hat noch immer kein Heim, das wertvoller für sie wäre als eben die Stadt, wo sie geboren und herangewachsen ist.“ Das schrieb Sigmund Freud im Spätwinter 1938. Im Juni verließ er, schon schwer von seinem Krebs gezeichnet, dieses Heim, die Stadt Wien, und floh nach London, „fand die freundlichste Aufnahme in dem schönen, freien, großherzigen England“, wie er, ebenfalls für sein letztes Werk, „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“, schrieb.

Schon am 13. März löste sich in der Berggasse 19 die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (WPV) unter dem Druck des NS-Regimes auf, 38 ihrer 43 noch in Wien lebenden Mitglieder waren von den Nürnberger Rassegesetzen betroffen und mussten fliehen. Darunter war Richard Sterba, der sich später an Freuds Worte bei dieser letzten Sitzung erinnerte: „Dann sagte er, bevor er uns verließ: Haltet an der Wahrheit fest.“

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