Kordikonomy

Elisabeth Köstingers Krieg mit dem Lebensmittelhandel

Die Presse/Clemens Fabry
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Der Ton zwischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und dem Lebensmittelhandel wird immer rescher. Der Karren steckt ziemlich fest – die eine Seite urgiert klare Gesetze, die andere sagt Gesprächstermine ab.

In diesem Leben wird es wohl nichts mehr mit Freundschaft: Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und der Lebensmittelhandel – das war genau genommen immer schon eine höchst komplizierte Beziehungskiste. Die Interessen bei der preislichen Gestaltung sind ja auch einigermaßen konträr. Doch in den vergangenen Wochen ist der Ton deutlich rauer geworden. Vor wenigen Tagen schon wieder. Da hat der Handelsverband vor steigenden Fleischpreisen um bis zu 25 Prozent aufgrund von weltweiten Engpässen gewarnt. Mehr hat es nicht gebraucht. Köstinger geißelte postwendend die „Lippenbekenntnisse“ des Handels – und forderte ihn auf, von Billigimporten Abstand zu nehmen. Österreichische Bauern könnten den Bedarf problemlos decken.

Der Punkt geht an Köstinger – denn wer wird schon ernsthaft Einwände dagegen haben, dass in Österreich österreichisches Fleisch verkauft und konsumiert wird? Die Sache sei trotzdem nicht so einfach, betont Handelsverband-Chef Rainer Will. Er habe mit seiner Warnung nämlich nicht den Lebensmitteleinzelhandel, sondern den Großhandel angesprochen. Dort kauft die Gastronomie ein, und siehe da: Fleisch aus den Niederlanden oder den USA ist dort trotz der Transportkosten wesentlich billiger als jenes aus Österreich. „Das Problem ließe sich ganz einfach aus der Welt schaffen“, sagt Will, „wenn Köstinger in der Gastronomie endlich eine Herkunftskennzeichnung verpflichtend einführen würde.“ Dann nämlich könnten Restaurantbesucher selbst entscheiden, ob sie heimische Bauern oder jene anderer Länder unterstützen möchten. Was Köstingers Sprecher so nicht stehen lassen will:

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