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Weitere Tesla-Aktien verkauft: Elon Musk "nutzt die Gunst der Stunde"

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Im Anschluss an die letzten Tage verkaufte Elon Musk nun weitere Aktien im Wert von 690 Millionen Dollar. Zusammengerechnet sollen sich seine Einnahmen damit schon auf fast sechs Milliarden Dollar belaufen.

Tesla-Chef Elon Musk hat weitere Aktien im Wert von knapp 690 Mio. Dollar auf dem Markt geworfen. Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht vom Freitag zufolge schlug der Milliardär in zwei Transaktionen insgesamt rund 640.000 Tesla-Papiere los. In den vorangegangenen Tagen hatte er bereits 4,5 Millionen Aktien abgestoßen, um seine Steuerschulden zu begleichen. Insgesamt belaufen sich die Einnahmen damit auf fast sechs Milliarden Dollar.

Die Titel des US-Elektroautobauers notierten im vorbörslichen US-Geschäft am Freitag 1,3 Prozent im Minus bei 1050 Dollar. Im Wochenverlauf hatten die Papiere zeitweise fast 20 Prozent an Wert verloren, nachdem Musk mit einer Abstimmung auf Twitter eine Verkaufswelle der wertvollsten Auto-Aktie der Welt ausgelöst hatte.

Musk, der zu den reichsten Menschen der Welt zählt und Teslas größter Aktionär ist, hatte am vergangenen Wochenende getwittert, dass er zehn Prozent seiner Aktien verkaufen werde, wenn die Nutzer der Social-Media-Plattform dem zustimmten. Vor dem Verkauf hielt Musk etwa 23 Prozent an Tesla, einschließlich Aktienoptionen. Musk hatte zuvor erklärt, dass er in den nächsten drei Monaten eine große Anzahl von Aktienoptionen ausüben müsse, womit hohe Steuerzahlungen verbunden seien.

„Kursschonender Verkauf"

Analysten vermuten, dass Musk seine Banken angewiesen hat, die Papiere möglichst kursschonend abzustoßen. "Er nutzt angesichts der hohen Kurse die Gunst der Stunde", sagte Frank Schwope von der NordLB. Der Verkauf der Papiere deute auch darauf hin, dass Musk der Aktienkurs zu hoch geworden sein könnte. "Vielleicht macht sich Musk auch Sorgen um die hohe Marktkapitalisierung beziehungsweise den Wert seiner Aktien, da die Konkurrenz mit Rivian, Lucid, NIO, Xpeng und andere deutlich zunimmt", meint Schwope. Auch Musks Bruder Kimbal soll Medienberichten zufolge ein großes Aktienpaket verkauft haben.

Getrieben wird der exzentrische Musk offenbar auch von Ärger über Pläne zur Besteuerung von Milliardären in den USA. Musk war im vergangenen Jahr von Kalifornien nach Texas umgezogen, mutmaßlich aus steuerlichen Gründen. Die Twitter-Abstimmung über den Aktienverkauf hatte er mit der Bemerkung angekündigt, in letzter Zeit werde viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen. Da er weder Bargehalt noch Boni erhalte, sei der Verkauf von Aktien der einzige Weg für ihn, Steuern zu zahlen. Kursgewinne von Aktien werden in den USA besteuert, wenn die Papiere verkauft werden und damit ein Gewinn realisiert wird. Kritiker bemängeln, dass reiche Bürger damit ein Vermögen aufbauen können, ohne Steuern zu zahlen.

(APA)

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