Interview

Inzko: „Die Lage in Bosnien war noch nie so dramatisch“

Der österreichische Diplomat Valentin Inzko während seiner Amtszeit als Hoher Repräsentant in Bosnien.
Der österreichische Diplomat Valentin Inzko während seiner Amtszeit als Hoher Repräsentant in Bosnien. Anadolu Agency via Getty Images
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Der ehemalige Hohe Repräsentant, Valentin Inzko, über neue Kriegsängste, die Abspaltungsdrohungen des bosnisch-serbischen Politikers Dodik und Erfolge und Misserfolge der internationalen Gemeinschaft.

Die Presse: Ihr Nachfolger als Hoher Repräsentant, Christian Schmidt, hat in einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat vor einem Auseinanderbrechen von Bosnien und Herzegowina gewarnt. Wie ernst in die Lage?

Valentin Inzko: Ich teile voll die Einschätzung Christian Schmidts. Er hat einen Trend beschreiben: Wenn es so weiter geht, könnte es dazu kommen. Und es könnte auch der Dayton-Vertrag untergraben werden, mit dem 1995 die Friedensordnung für Bosnien und Herzegowina festgelegt worden ist.

Das serbische Mitglied des Staatspräsidiums, Milorad Dodik, hat zuletzt seine Drohungen verschärft, dass sich Bosniens zweiter Landesteil, die Republika Srpska, abspalten könnte.

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