WM-Qualifikation

Österreich dreht Spiel gegen Israel

FUSSBALL: WM-QUALIFIKATION GRUPPE F: OeSTERREICH - ISRAEL
FUSSBALL: WM-QUALIFIKATION GRUPPE F: OeSTERREICH - ISRAELAPA/EXPA/LUKAS HUTER
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Österreich gewinnt nach der besten Leistung seit der Europameisterschaft und zweimaligem Rückstand mit 4:2 gegen Israel. Teamchef Franco Foda kann etwas aufatmen.

Österreichs Fußballnationalmannschaft hat eine Fortsetzung des Abwärtstrends am Freitagabend in Klagenfurt durch ein 4:2 gegen Israel nach zweimaligem Rückstand doch noch abgewendet.

Im vorletzten Spiel der zuvor schon durch das Scheitern als Misserfolg gewerteten WM-Qualifikation war das ÖFB–Team über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft, verstand aus seiner Dominanz aber erst in der zweiten Halbzeit Kapital zu schlagen. Damit dürfte Franco Foda seine Position in der Teamchef-Frage zumindest vorübergehend wieder verbessert haben. Für den Deutschen hatte gegen Israel nur ein Sieg gezählt.

Foda hatte vor der tristen Kulisse von 4300 Zuschauern (Minusrekord) im Wörthersee-Stadion personell durchaus überrascht und den erstmals einberufenen Nicolas Seiwald von Red Bull Salzburg in die Startelf befördert. Der 20-Jährige war vor allem durch starke Leistungen in der Champions League aufgefallen. In der Innenverteidigung musste Aleksandar Dragović Freiburg-Legionär Philipp Linhart weichen.

Unabhängig von der Aufstellung war der Auftrag an das ÖFB–Team klar: Österreich sollte nach den jüngsten Enttäuschungen Wiedergutmachung betreiben, dieses Spiel unbedingt gewinnen und dabei überzeugend auftreten. Präsident Gerhard Milletich hatte einen „souveränen Sieg“ gefordert.

David Alaba und Co. war das Bemühen wie so oft in der Vergangenheit nicht abzusprechen. Fodas Mannen kämpften, liefen, versuchten sich permanent in Kombinationen, stets mit einer offensiven Ausrichtung. Und sie kamen auch zu Torchancen. Sabitzer (4./12./15.) hätte Rot-Weiß–Rot früh in Führung bringen können, scheiterte aber an der eigenen Abschlussschwäche respektive dem starken israelischen Schlussmann Martziano. Die Charakteristik dieses Fußballspiels blieb über 90 Minuten dieselbe, und dennoch geriet die ÖFB-Elf zwei Mal an diesem Abend in Rückstand.

Schaub sticht als Joker

In der 32. Minute fälschte Seiwald einen Freistoß von Bitton unhaltbar ins eigene Tor ab (32.) Erinnerungen an die blamablen Niederlagen in Israel (2:4, 2:5) wurden wach, doch Österreich ließ sich nicht entmutigen. Grüll (34.), Sabitzer (35.), Arnautović (40.) und Grillitsch (42.) näherten sich dem Ausgleich an, der zu Beginn der zweiten Halbzeit auch fallen sollte.

Nach einem Foul an Linhart im Strafraum verwandelte Arnautović den fälligen Elfmeter (52.). Und während das ÖFB-Team auf die Führung drängte, gelang Israel auf der Gegenseite aus dem Nichts das 2:1 – Perez stand nach einem Eckball goldrichtig (58.).

Als entscheidender Schachzug sollte sich die Einwechslung von Louis Schaub herausstellen. Seine beiden Toren (62./72.) sicherten Österreich den so wichtigen Heimsieg und lassen Franco Foda darauf hoffen, auch noch im WM-Playoff im März Teamchef zu sein. David Alaba sagte: „Dieser Sieg war absolut verdient und enorm wichtig. Er wird uns gut tun, vor allem nach diesem Spielverlauf.“

("Die Presse", Printausgabe 13.11.2021)

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