Maina Talia aus dem Südsee-Staat Tuvalu verfolgt die Verhandlungen auf Klimakonferenzen mit Betroffenheit. Im Interview mit der „Presse“ legt er dar, wie er die Konferenz in Glasgow sieht.
Mitten im Pazifik – knapp südlich des Äquators, hart an der Datumsgrenze, auf der Höhe des nördlichen Peru, 11.000 Kilometer weiter westlich. Es sind bloß winzige Punkte in einem Atlas, winzig auch nur auf Google Earth, wenn man sich nicht weit in die Südsee zoomt: Tuvalu, der viertkleinste Staat der Welt auf sechs Atollen und drei Inseln. Von hier sind es noch einmal 4000 Kilometer nach Australien, in östliche Richtung. 3000 km südlich ist Neuseeland. Hier gebt es Meer, nur Meer.
Von diesem winzigen Punkt stammt Maina Talia, Direktor der Tuvalu Association der Nicht-Regierungsorganisationen und der Climate Action Group. Demnächst wird er aus Glasgow abreisen. Mit dem Ergebnis der Klimakonferenz, die an diesem Wochenende hier zu Ende geht, ist er nicht zufrieden. „Es wurde viel über einzelne Formulierungen diskutiert. Diese Konferenzen haben eine eigene Sprache. Aber mit dem, was wir erleben hat das nichts zu tun,“ sagt Talia im Gespräch mit der „Presse“.