Am Herd

Habt Erbarmen - mit unserer Regierung

Man hat es nicht immer leicht als Politiker.
Man hat es nicht immer leicht als Politiker.(c) imago images/CHROMORANGE (Franz Perc via www.imago-images.de)
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Wir wissen es besser. Wir wissen, wie man diese Welle verhindern hätte können. Oder? Nun, das hat sich Mückstein letzten Herbst wohl auch gedacht. Ein Plädoyer für Demut.

Ich weiß, es ist ein seltsamer Zeitpunkt. Und vielleicht gerade deshalb! Weil wir alle da sitzen, so oder so, die Geimpften und die Ungeimpften, da treffen wir uns über alle Gräben hinweg und schütteln traurig und wütend, je nach Temperament, die Köpfe. Was treiben die da, bitte? Warum jetzt dies, warum nicht gleich, warum überhaupt? Wie konnten sie es so weit kommen lassen? Und wir schicken einen Fluch hinterher, diesen Winter hätten wir uns nun wirklich anders vorgestellt, freier und heiterer, ohne verzweifeltes Krankenhauspersonal und ohne tägliche Tote.


Unpopuläre Maßnahmen. Und ja, ich fluche auch ob der Zoom-Sitzungen, die mich jetzt wieder ereilen, der Partys, die ich nicht feiern, der Tänze, die ich nicht tanzen werde, ob der Kolumnen, die ich zuhause schreiben muss statt bei Melange und Apfelstrudel im Caféhaus, und ich höre den Gesundheitsminister im Radio, es ist ein Rückblick: Was er alles versprach, als er antrat! Etwa, dass er auch unpopuläre Maßnahmen setzen wolle! Ich konnte fast sehen, wie er die Ärmel hochkrempelte und sich aufmachte, um uns zu retten, vor dem Virus, vor uns selber. Und jetzt bin ich enttäuscht.

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