Gestrandete Migranten versuchen, durch denStacheldrahtzaun in die EU zu gelangen. Der Autokrat von Belarus, Lukaschenko, lädt Medien ein und fordert Stationierung von Raketen.
Warschau. Sie marschieren im Nebel auf einer großen Straße. Sie haben Rucksäcke bei sich und Regenjacken. Rechts und links sind Wälder zu sehen, sowie ein typisch belarussisches Straßenschild für einen Rastplatz. Das Kurzvideo des Telegram-Kanals „Belamowa“, das am Sonntag auftauchte, soll die nächste Gruppe von Migranten zeigen, die sich von der nordöstlichen Stadt Grodna zum inzwischen geschlossenen Grenzübergang Brusgi-Kuznica aufmachen. Sie könnten sich auf der Umfahrungsstraße P44 befinden, oder auf der P42 direkt aus dem Stadtzentrum von Grodno. In beiden Fällen wären es noch zwei bis drei Stunden Fußmarsch bis zur Grenze.
Plärrende Lautsprecher
Dort hinter dem behelfsmäßig aufgestellten Stacheldrahtzaun warten auf der polnischen Seite neben Hunderten Soldaten, Polizisten und Tränengaswerfern schon spezielle Lautsprecherwagen auf die Flüchtlingsgruppe. „Niemand darf die Grenze ohne entsprechende Dokumente überschreiten“, plärren die Lautsprecher. „Belarus hat euch betrogen. Ihr könnt von ihnen die Kosten eurer Reise zurückfordern und die Rückkehr nach Hause“, heißt es weiter. Wer schon da ist, hört sich das stoisch an, sei es auf Arabisch oder Englisch. Wer genug nah am Grenzzaun ist und ins polnische Handynetz kommt, erhält dieselbe und weitere Erklärungen in fünf Sprachen.