Bitcoin versteht sich als digitales Bargeld. Ein Anlass, um sich zu fragen, was Bargeld so besonders macht. Und was ihm künftig Konkurrenz machen könnte.
Wien. Vor 13 Jahren erschien das so genannte Bitcoin-Whitepaper („A Peer-to-Peer Electronic Cash System“). Bitcoin wurde damals von Satoshi Nakamoto (wer auch immer sich dahinter verbirgt) als Antwort auf die Finanzkrise erdacht. Ziel war es, digitale Zahlungen direkt von Sender zu Empfänger und ohne Banken als Intermediäre zu ermöglichen. Das war die ursprüngliche Intention der Bitcoin-Erfinder – und gar nicht so sehr die Idee, einen stark steigenden Vermögenswert zu schaffen. Direkt und ohne Vermittler Zahlungen tätigen – das konnte man damals nur in bar.
Die Zahlungsmethoden ließen sich damals noch „sauber in zwei verschiedene, nicht überlappende Kategorien einteilen“, schreibt Saifedean Ammous in seinem Buch „Der Bitcoin-Standard“: Zum einen Barzahlungen, die direkt zwischen zwei Menschen persönlich durchgeführt werden können. Vorteil: Die Zahlung erfolgt sofort und ohne Verzögerung, sie ist endgültig, kein Dritter kann eingreifen und die Zahlung stoppen. Und: Man benötigt kein Vertrauen, weder in den Handelspartner, von dem man das Geld bekommt, noch in eine Bank. Das greifbare Geld wechselt einfach den Besitzer. Ein und dasselbe Geld doppelt auszugeben, ist nicht möglich. Bei digitalen Zahlungen könnte man das schon tun – weswegen es Banken braucht, die darüber wachen, dass das nicht passiert.