Corona-Regeln

Kinovertreter sieht "Riesenproblem" in Plan mit 2-G plus

APA/MARTIN FICHTER-WÖSS
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70 Prozent weniger Besucher wegen der Wiener Regelung befürchtet Christian Dörfler. Der Betreiber des Haydn-Kinos sagt man müsse überlegen, ob sich ein Aufsperren lohnt.

In Wien soll diese Woche die 2-G plus-Regel für Veranstaltungen ab 25 Personen und damit auch mehr oder weniger für den gesamten Kulturbetrieb eingeführt werden. Christian Dörfler, Kinovertreter in der Wirtschaftskammer, sieht darin ein "Riesenproblem" für seine Branche. "Das würde uns 70 Prozent weniger Besucher bringen", sagte er am Sonntag. Weniger kritisch steht Dörfler zum auf Bundesebene vorgesehenen Lockdown für Ungeimpfte.

In der Bundeshauptstadt fordert der Branchenvertreter eine "Gleichbehandlung aller" - also etwa von Kultur und Gastronomie. Denn nach derzeitigem Plan würden die Menschen dann eben dort hingehen, wo sie keinen Test bräuchten. Die 2Gplus-Regel sieht ja vor, dass der Zutritt nur noch für Personen gestattet ist, die einerseits geimpft oder genesen sind und zusätzlich noch einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegen können. Für die Gastronomie oder den Handel ist dies nicht geplant.

Überlegen, ob sich ein Aufsperren lohnt

Sollte es für die Kultur dazu kommen, "sind wir wieder bei der Kurzarbeit", prophezeite der Wirtschaftskämmerer. Dann wären auch wieder Umsatzersätze erforderlich, damit die Häuser in Wien überleben könnten. Dörfler ist auch Betreiber des Haydn-Kinos auf der Mariahilfer Straße. Im Falle von 2-G plus müsse er überlegen, ob sich ein Aufsperren aufgrund des zu erwartenden Besucherschwunds überhaupt noch lohne.

Prinzipiell zweifelt Dörfler an der Sinnhaftigkeit von Alleingängen in einzelnen Bundesländern. Denn bei strengeren Maßnahmen in Wien würden die Leute dann eben zum Beispiel ins Multiplex-Kino in der niederösterreichischen SCS - sie liegt unweit der Wiener Stadtgrenze - ausweichen. Besser leben könnte er etwa mit einer Bestimmung, die die Kinobesucherinnen und -besucher zusätzlich zum 2G-Nachweis zum Tragen einer Maske bis zum oder am Platz verpflichtet.

2G-Regel brachte minus 20 bis 30 Prozent

Mit dem vom Bund geplanten österreichweiten Lockdown für Ungeimpfte kann der Kinovertreter indes besser leben. Denn für den Kulturbereich ändere sich dadurch eigentlich nichts, da hier bereits die 2G-Regel gelte und also Ungeimpfte schon ausgeschlossen seien. Die Einführung der 2-G-Bestimmung habe den Lichtspielhäusern bisher einen Rückgang von 20 bis 30 Prozent beschert, meinte Dörfler.

Bereits am Samstag hatte sich Christian Kirchner, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, zu den strengeren Plänen Wiens gegenüber der APA geäußert. Er befürchtet zwar einen Einbruch der Besucherzahlen, meinte aber, die Maßnahme mitzutragen - denn: "Alles ist uns lieber als eine neuerliche Schließung."

(APA)

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