Im Konflikt um Migranten an der EU-Außengrenze stützt Russland das belarussische Regime, um es enger an sich zu binden und die Europäer zu spalten.
Moskau. Ist Russland Mittäter in Alexander Lukaschenkos menschenverachtendem Spiel, um Europa an seiner Grenze zu Belarus vorzuführen? Die polnische Regierung stimmt dieser These zu und behauptet, Russlands Präsident, Wladimir Putin, stecke hinter der eskalierenden Migrationskrise. Moskau weist solche Vorwürfe selbstredend von sich, wie es jede Verantwortung an Menschenrechtsverletzungen, ob innerhalb oder außerhalb Russlands, stets von sich zu weisen weiß.
Die Schuld für das Leid an der polnisch-belarussischen Grenze sieht Moskau beim Westen. Dieser habe schließlich die Lebensgrundlagen der nun vor dem Stacheldraht stehenden Menschen in ihren Heimatorten zerstört. „Europa muss sich für seine Worte und Taten verantworten“, sagte der russische Außenminister, Sergej Lawrow, vor einigen Tagen.